Softwareentwickler, beispielsweise in der Gamesbranche, sind sehr gefragt. Doch es gibt einige Dinge zu beachten.
Finanzielle Absicherung als Softwareentwickler – Arbeitnehmer, Beamte und Freelancer im Vergleich
Der Beruf als Softwareentwickler ist bei Arbeitgebern sehr gefragt, sodass für Absolventen und Quereinsteiger hohe Gehälter gezahlt werden. Durch die Digitalisierung in allen Industriezweigen reichen die Aufgabenfelder von der Entwicklung eines neuen Browsergames über Web-Apps bis hin zu Software für Unternehmen. Wie die Gehälter am Markt aktuell aussehen und was ihr bei dem Vergleich Arbeitnehmer gegenüber der Anstellung als Beamter oder der Arbeit als Freelancer beachten müsst, schauen wir uns hier näher an.
Nachfrage nach Softwareentwicklern auf dem Arbeitsmarkt weiter hoch
Wenn ihr als Softwareentwickler arbeiten möchtet, habt ihr auf dem Arbeitsmarkt weiterhin gute Chancen, einen lukrativen Job zu finden. So gab der Branchenverband der deutschen Informations- und Telekommunikationsbranche (Bitkom) zuletzt bekannt, dass für 2021 fast 100.000 offene Jobs nicht besetzt werden konnten. Bei diesen Angaben ist allerdings zu beachten, dass die hohe Nachfrage vor allem Softwareentwickler mit Erfahrung betrifft. Sucht ihr hingegen nach dem ersten Job, müsst ihr mit mehr Konkurrenz rechnen.
Wie gut wird die Anstellung als Softwareentwickler bezahlt?
Die finanzielle Kompensation als Arbeitnehmer im Bereich Softwareentwicklung ist stark davon abhängig, für welches Unternehmen ihr arbeitet. So unterscheiden sich die Gehälter als Softwareentwickler nach Branche, Unternehmensstandort oder Firmengröße. Außerdem spielt die Erfahrung eine wichtige Rolle. Mit Spezialisierungen wie SAP-Entwickler oder Sicherheitsarchitekt sind laut dem „Gehaltsreport 2022 Information Technology“ im Median Gehälter von knapp 90.000 € möglich. Andere Bereiche wie Python oder die allgemeine Softwareentwicklung liegen mit 75.000 bzw. 63.200 € deutlich niedriger. Als Developer zahlt sich eine Spezialisierung deshalb aus und ermöglicht euch Gehaltssprünge intern oder bei einem neuen Unternehmen.
Als Arbeitnehmer habt ihr jedoch unabhängig von der Höhe des Gehalts und der Wahl des Arbeitgebers Anspruch auf mindestens 20 Tage Urlaub und müsst in vielen Branchen nicht an gesetzlichen Feiertagen arbeiten. Hinzu kommt die Einzahlung des Arbeitgebers in die gesetzliche Rentenversicherung und eine Beteiligung an den Krankenversicherungsbeiträgen. Aufgrund der hohen Nachfrage auf dem Arbeitsmarkt gehen die Zuwendungen vieler Unternehmen für Softwareentwickler über die gesetzlichen Mindestleistungen allerdings weit hinaus.
Kann man als Softwareentwickler Beamter werden?
Durch die Digitalisierung der Behörden werden immer häufiger Softwareentwickler für den öffentlichen Dienst gesucht. Wer jedoch die Vorteile als Beamter nutzen möchte, ist auf wenige Stellen begrenzt, während die meisten Jobs im öffentlichen Dienst inzwischen nur als normale Anstellung gelten. Dadurch sind bei diesen Stellen die speziellen Vorteile von Beamten wie die Unkündbarkeit nicht vorhanden. Problematisch für den Verdienst als Beamter sind die geringen Einstiegsgehälter bei den Besoldungstabellen. Außerdem sind die höchsten Stufen wie A16 schwierig zu erreichen und können mit den bestbezahlten Jobs am freien Markt dennoch nicht mithalten.
Positiv wird im öffentlichen Dienst und bei Beamten vor allem die Versorgung durch den Dienstherren im Hinblick auf Sozialversicherungs- oder Krankenversicherungsbeiträge betrachtet. Aber auch als Beamte müsst ihr in verschiedenen Bereichen noch privat vorsorgen. Selbst als Polizist im Dienst des Staates bieten Zusatzversicherungen wie die Beamtenversicherung von Incofin wichtige Extraleistungen wie eine Dienstunfähigkeitsversicherung oder eine private Krankenversicherung. Eine Berufsunfähigkeitsversicherung ist auch für den Bürojob sinnvoll und kann unter anderem Nervenleiden oder Augenerkrankungen abdecken.
Hohe Stundensätze für Developer als Freelancer
Die größten finanziellen Freiheiten könnt ihr als Softwareentwickler erreichen, wenn ihr euch selbstständig macht. Dafür braucht ihr als Solo-Developer kein hohes Startkapital, sondern müsst lediglich auf ausreichend Rücklagen für mehrere Monate achten. Je nach Nische, in der ihr Erfahrung habt, sind Stundensätze im dreistelligen Bereich keine Seltenheit, wobei ihr im Gegensatz zur Anstellung als Arbeitnehmer oder Beamter die Krankenversicherungsbeiträge oder die Vorsorge für das Alter vollständig selbst übernehmen müsst. Der durchschnittliche Stundensatz für IT-Selbstständige wurde zuletzt in einer Befragung von Freiberuflern mit 94,31 € angegeben.
Schwierig ist vor allem der Start als Freelancer, sodass ihr ohne vorhandene Kontakte schwer neue Kunden findet. Auch müsst ihr darauf achten, dass die nächsten Aufträge bereits in der Pipeline sind, damit die Leerlaufzeiten so gering wie möglich gehalten werden. Die Anstellung als Freelancer kann deshalb ein hohes Risiko darstellen, bietet aber auch die größten finanziellen Vorteile, wenn ihr erfolgreich seid.