Guns and Robots bietet genau das, was der Name verspricht: Waffen und Roboter. In dem neuen Downloadgame finden wir uns im Wilden Westen wieder. Doch im Gegensatz zu einigen anderen Onlinegames, die sich mit diesem Setting mehr oder weniger erfolgreich durchsetzten (beispielsweise The West oder Dino Storm) stehen diesmal keine wilden Cowboys im Mittelpunkt, die all ihre Abenteuer auf Pferd – oder Dino – erleben, hier steuern wir einen Stahlkoloss. Vor wenigen Wochen ist die offene Testphase des Free-to-Play-Actionspiels gestartet. Wir haben uns einen Roboter geschnappt und geprüft, wie es denn so ist mit einem eigenen Stahlkoloss im Miniaturformat durch die Gegend zu düsen.
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Guns and Robots Test: Kopflose Blechbüchsen auf der Werkbank
Roboterschmiede für Hobby-Handwerker
Bevor wir überhaupt aufs Wildwest-Schlachtfeld ausrücken können, heißt es zunächst einmal Roboter zusammenstellen. Dafür steht uns eigens eine Garage zur Verfügung - wobei, Scheune trifft es hierbei eher, zwischen einem ramponierten Traktor und Kürbissen dreht ein umhergackerndes Huhn seine Runden. Auf den ersten Blick gefällt uns Guns and Robots, die Grafik kann sich sehen lassen, auch wenn auf Details verzichtet wird, und die Roboter sind ebenfalls nicht ganz ohne – so viel zum Ersteindruck. Sobald das Tutorial startet, schwindet die erste positive Meinung in Blitzschnelle. Zwar haben wir nichts gegen Tutorials, die Schritt für Schritt durchgespielt werden müssen, aber der Einstieg in Guns and Robots ist eine riesengroße Enttäuschung. Dicke Pfeile weisen uns den Weg, während uns ein Mann jede Kleinigkeit detailliert erklärt. Das selbst wäre an sich gar nicht so schlimm, würde die Stimme zumindest Motivation und Lust am Spiel suggerieren. Grundsätzlich könnten wir sogar auch das noch verschmerzen, wenn das Tutorial in wenigen Minuten durchgespielt wäre. Aber auch dieser Wunsch bleibt unerfüllt. In diesem Fall hält uns der Spieleinstieg wirklich lange auf…und würden wir das Onlinegame nicht testen, sondern nur kurz ausprobieren wollen, wären wir noch vor dem Ende des Tutorials weg. Doch in diesem Fall siegt nun einmal die Neugier auf Roboterschlachten. Wer es tatsächlich durchhält und das nahezu endlose Tutorial durchspielt, findet am Ende einen vollständigen Roboter vor sich. Denn das ist das Ziel des Spieleinstiegs.
Sympathische Blechbüchsen auf der Werkbank
Nach dem Spieleinstieg legen wir endlich selbst Hand an und werkeln am eigenen Roboter, während der kleine Stahlkoloss lustig hin- und herwippt. Und das macht erst einmal Spaß! Ein fahrbarer Untersatz hier, ein niedlicher Roboterkopf da, hier noch eine Waffe…und an die zweite Hand gleich noch ein Geschoss. Mit unserem Roboter wollen wir ordentlich die Rohre qualmen lassen!
Der Roboterbaukasten ist übersichtlich, das ist für den Anfang aber gar nicht schlimm. Es macht einfach Spaß, sich einen eigenen Roboter mit verschiedenen Einzelteilen zusammenzubauen. Lustig wird‘s vor allem dann, wenn wir den Kopf mal nicht direkt an vorgegebener Stelle platzieren und der Schädel aus der Höhe auf den Boden plumpst. So haben wir uns das Rumschrauben am eigenen Werk vorgestellt. Haben wir durch Erfolge auf dem Schlachtfeld mit der Zeit ein gewisses Vermögen angehäuft, lohnt sich der Blick in den Shop.
Köpfe und andere Körperteile für Groß und Klein
Neben Fahrwerken finden wir Roboterkörper, Waffen, Köpfe und Accessoires im Laden. Letzteres allerdings zu happigen Preisen. Während wir uns einige Teile sogar gratis bestellen, müssen wir für die übrigen Gliedmaßen und Waffen lange sparen. Dabei werden im Shop unterschiedliche Waffen angeboten. Von einer Steinschleuder über den gewöhnlichen Revolver bis hin zur fetten Kanone - mit dem benötigten Kleingeld könnten wir schon bald über Angst einflößende Stahlkolosse verfügen und nicht nur über kleine Roboter, die sich mit einer einfachen Steinschleuder zur Wehr setzen. Was soll's, als Neuling in Guns and Robots trauen wir uns dennnoch mit Revolver und Steinschleuder in die Arena. Zugegeben, wir hoffen auf clevere Teammitglieder und damit auf tatkräftige Unterstützung. Natürlich bleibt's im Downloadgame nicht nur beim Online-Shopping. Nein, wahre Heimwerker schrauben auf der Werkbank eigene Module zusammen! Und das ist auch in diesem Free-to-Play-Spiel möglich. Wir packen ein beliebiges Modul aus unserem Inventar auf die Werkbank. Dieses Modul bestücken wir zusätzlich mit einem weiteren Item, je nach Bauweise und Modultyp ist es uns natürlich nicht möglich, jedes Teil mit jedem beliebigen Gegenstand verschmelzen zu lassen. Der richtige Heimwerker hat dafür aber ein gutes Auge und vereint schnell zwei Teile zu einem Modul. Auf diese Weise ist es uns möglich, unsere Roboter noch individueller zu gestalten und mit eigenen Modulen auszustatten.
Auf in den Kampf...oder doch nicht?
Mit einem Klick auf B, auf die Battle Arena, fängt die Schlacht noch lange nicht an. Oft müssen wir teilweise einige Minuten warten, bis sich genügend Spieler für zwei Teams gefunden haben. Dabei kommt es durchaus vor, dass wir gegen deutlich stärkere Roboter antreten. Was soll's, Hauptsache, es findet sich überhaupt ein Gegner. Dann tritt auch schon das nächste Problem auf: Mapauswahl in Guns and Robots? Fehlanzeige. Weder Map- noch Modi-Auswahl. Mit unserem Team treten wir also gegen eine gegnerische Roboterbande auf einer zufällig ausgewählten Map an - Outlaws versus Regulators. Andere Möglichkeiten gibt es nicht, an dieser Stelle bleiben in Guns and Robots einige Wünsche offen. Die fehlende Mapauswahl wäre gar nicht so schlimm, gäbe es bereits genügend Maps. Bislang kämpfen wir entweder auf der bereits erwähnten Westernmap oder wir stranden in einer Einfamilienhaus-Siedlung. Schade, mehr Abwechslung ist auch schon zur Open Beta wünschenswert, denn so hält der Spielspaß nicht lange an. Besserung ist immerhin in Sicht. Wie uns ein Teammitglied von Guns and Robots mitgeteilt hat, sind nicht nur neue Waffen, sondern auch ein Piratenschiff als neue Map in Arbeit.
Die Steuerung des Roboters läuft per WASD ab, die zwei Waffen werden mit der Maus bedient. Hügelige Landschaften sind für unsere Blechbüchse zum Glück kein Problem, denn das Fahrwerk ist flexibel. Kleine Erhöhungen meistern wir problemlos und kippen nicht plötzlich zur Seite, wenn wir über unebenes Gelände rollen. Nun, dafür passieren aber andere Missgeschicke. Unser Roboter besteht aus drei Hauptmodulen – Kopf, Fahrwerk, Körper mitsamt Waffen. Jedes Modul kann im Kampf einzeln zerstört werden. Zielt unser Gegner beispielsweise direkt auf unser Fahrwerk, kann es durchaus passieren, dass wir weiterhin fröhlich durch die Gegend ballern, uns aber keinen Meter mehr fortbewegen können. Schon sind wir eine leichte Beute für gegnerische Roboter, die sich über jeden weiteren Kill auf ihrem Konto freuen. Auch unser wertvoller Roboterkopf springt plötzlich vom Körper, sobald er zerstört wurde. Kopflose Roboter sind nicht gerade die hellsten, so wird die Steuerung der geköpften Blechbüchse komplett umgedreht. Wollen wir uns nach rechts bewegen, müssen wir ihn per Tastatur in die entgegengesetzte Richtung steuern. Gar nicht so einfach, wenn wir mitten im Kampf umswitchen müssen, dafür aber ein nettes Feature, das Abwechslung in die Schlacht bringt. Der Sound während der Aktion könnte durchaus wuchtiger sein. Vielleicht liegt das auch nur an unseren Anfängerwaffen, aber neben der Hintergrundmusik verzichten wir nicht gern auf laute Explosionen, klirrende Scheiben und kaputte, zischende Roboter. Apropos klirrende Scheiben: Zwar schaffen wir es durchaus Scheiben, Fässer und andere Kleinigkeiten mit unseren Waffen zu zerfetzen. Konsequent waren die Entwickler hierbei aber nicht. Nachdem wir eine riesige Fensterscheibe zerballern, fahren wir an einem Aquarium vor. Ihr ahnt es schon: Wir wollen uns diesen Spaß nicht nehmen lassen und schießen wild aufs Aquarium. Doch es passiert nichts. So ziehen wir schon fast traurig von dannen und nehmen wieder Gegner ins Visier.
- schön anzusehen...
- keine Doppelgänger auf dem Schlachtfeld
- individuelle Module dank Werkbank
- Roboter werden in 3 Stufen zerstört
- auch kopflose Roboter können sich wehren
- automatische Reparatur möglich
- 3 Roboter-Slots
- Testgebiet für Roboter
- ...auch wenn wir auf Details verzichten müssen
- derzeit zu wenige Maps
- Teamzusammenstellung dauert zu lange
- ödes Tutorial
Spaßiges Gameplay trifft Ödnis
Guns and Robots hat das Zeug zu einem Fun-Shooter, der nicht nur Heimwerker in seinen Bann zieht. Dazu fehlt es dem Free-to-Play-Spiel aber bislang an Abwechslung. Zwei Maps sind eindeutig zu wenig, auch wenn das Onlinegame erst in der Open Beta ist. Um Spieler in diesem Genre zu fesseln, müssen einige abwechslungsreiche Karten her. Nicht zu vergessen vorab auswählbare, unterschiedliche Modi. Nur so können sich die Spieler im spaßigen Action-Titel nach eigenen Vorstellungen austoben. Besonders positiv fällt in Guns and Robots das Herumschrauben an eigenen Robotern ins Auge. Insgesamt finden wir drei Slots für individuelle Blechbüchsen vor. Dabei bleibt es uns überlassen, welchen Kopf wir mit Körperteil X und Fahrwerk Y zusammenfügen. Für einzigartige Maschinen sorgen wir, indem wir auf der Werkbank eigene Module zusammenstellen. Doppelgängern dürften wir damit auf den beiden Schlachtfeldern nicht begegnen. Wenn die Entwickler neue Maps einfügen, das Spiel mit verschiedenen Modi bestücken und vor einem Match auch die Auswahl einer Spielart und Karte erlauben, wird Guns and Robots zu einem Free-to-Play-Downloadgame, dass wir für einen kurzen Schusswechsel gern in Anspruch nehmen.