Mit über 35 Millionen registrierten Nutzern zählt Goodgame Big Farm vom Hamburger Entwickler und Betreiber Goodgame Studios (Goodgame Empire, Legends of Honor) zu den erfolgreichsten Bauernhofspielen der Welt. Im Jahr 2012 hatte das Browsergame seine Pforten für alle Spieler geöffnet – seitdem hat sich einiges getan. Grund genug für uns, dem free-to-play Farmspiel mal wieder einen Besuch abzustatten. In unserem Big Farm Test verraten wir euch, ob sich ein Ausflug auf das virtuelle Landgut lohnt und wo die Stärken und Schwächen des Spiels liegen.
Goodgame Big Farm Test: Stippvisite auf dem Bauernhof
Der Einstieg in Goodgame Big Farm gestaltet sich sehr simpel, weil uns im Grunde alles erklärt wird und zwar vom freundlichen Farmersmädchen Tessa. Offenbar ist es so, dass wir die heruntergekommene Farm von Landwirt George übernehmen … der irgendwohin verschwunden ist. Na gut, tun wir doch gerne. Schnell merken wir, dass die grundlegenden Abläufe in Big Farm ziemlich genau so ablaufen, wie wir das aus anderen Browser- und Mobilegames des Genres kennen, zum Beispiel aus Hay Day, Farmerama und Farmville. Wir starten mit einer sehr kleinen Farmfläche, die wir im Laufe der Zeit vergrößern können. Hier gibt es Felder fürs Saatgut und verschiedene Gebäude mit spezifischen Funktionen. Goodgame Big Farm ist ein sehr klassisches Aufbau-Bauernhofspiel mit einem starken „Social-Einschlag“.
Was heißt das? Klassisch ist das Gameplay, wie eben schon beschrieben. Wir säen verschiedene Pflanzen aus, ernten die Felder nach einiger Zeit ab und verwenden die Erträge, um weiterführende Produkte wie Tierfutter herzustellen. Das Futter wenden wir auf Ställe an, wo die Tiere andere Güter produzieren, die wir dann auch wieder weiterverarbeiten oder aber auf dem Markt verkaufen können. Je weiter wir im Level aufsteigen, desto mehr Pflanzen- und Tierarten können wir auf unserem Bauernhof in Goodgame Big Farm züchten und desto mehr Gebäudetypen und Features stehen uns offen.
Gemeinsam glücklich auf dem Lande
Mit der starken sozialen Komponente meinen wir zweierlei Dinge: Zum einen ist Goodgame Big Farm sehr auf Interaktion mit anderen Spielern ausgelegt. Gleich in den ersten paar Minuten werden wir aufgefordert, einem Bündnis beizutreten, das sind die Spielerallianzen im Browsergame. Das können wir natürlich erst einmal ignorieren, damit verbauen wir uns aber viele Optionen, darunter die sogenannten Bündnisprojekte – Gemeinschaftsaufgaben, an denen alle Bündnismitglieder arbeiten, um dann große Belohnungen einzustreichen.
Zum anderen erinnert Big Farm sehr an Bauernhofspiele aus der Blütezeit der Facebook Games, die ja inzwischen vom Mobile-Hype abgelöst wurden. Die Optik des Browsergames ist zwar vergleichsweise dezent (wenn wir etwa Farmerama mal als Vergleichsspiel heranziehen), dafür blinkt es überall. Wirklich überall. Sobald wir eine Aufgabe erledigt haben, tauchen Symbole und Belohnungen und neue Aufgaben auf – es grenzt ein bisschen an Reizüberflutung. Manchmal bekommen wir Geschenke, ohne überhaupt zu wissen, wofür. Einfach weil wir den Überblick verloren haben.
Aber gut, Hauptsache Geschenke. Das ist in der Tat ein großer Pluspunkt von Goodgame Big Farm. Wir werden mit Belohnungen regelrecht überhäuft und darunter befindet sich manchmal auch etwas Premiumwährung. Die wird im Spiel durch Gold dargestellt, das wir eigentlich für richtiges Geld kaufen sollen, gelegentlich aber eben auch gratis erhalten. Die reguläre Währung sind Dollar, die wir auf unterschiedliche Weise verdienen können, zum Beispiel indem wir Quests erledigen oder unsere Produkte auf dem Markt verkaufen. Was auch auffällt, ist der wahnsinnig schnelle Levelaufstieg. Wenige Minuten gezockt und schon Stufe 12 erreicht! Das ist im Vergleich zu anderen Spielen, selbst gemessen an vielen Mobilegames, sehr zügig.
Hohe Kosten und lange Wartezeiten
Was in dem Zusammenhang dann aber ebenfalls ins Auge fällt, sind die straffen Preise in Goodgame Big Farm. Da wir so schnell leveln können, merken wir deutlich, wie sprunghaft die Ingame-Kosten ansteigen – innerhalb von nur wenigen Minuten. Das Problem ist, dass wir für das Zigfache an Dollar das Gleiche bekommen wie eben ein paar Levels zuvor zu einem Spottpreis. Das ist sicher wichtig für die Spielbalance (und die Monetarisierung des free-to-play Titels), aber in sich logisch ist das nicht. Ein gutes Beispiel hierfür sind die Farmerweiterungen, die alle gleich groß sind und am Anfang 400 Dollar kosten, wenig später aber plötzlich 15.000 Dollar – holla!
Ähnlich sieht es bei den Wartezeiten der Produktionsprozesse aus. Während zu Beginn alles innerhalb weniger Sekunden erledigt ist, dauern Reifeprozesse etwas hochwertigerer Pflanzen und die Herstellung weiterführender Waren dann gleich ein paar Stunden. Da wir auch nur einen Bauslot zur Verfügung haben und gerade in niedrigen Levels nur wenige Felder aufstellen können (mangels Platz), stehen wir schnell vor der Situation, nichts mehr tun zu können, außer zu warten. Das ist aber zugegebenermaßen ein typisches Problem in fast allen free-to-play Onlinegames mit Aufbauaspekt: schneller Einstieg, langwieriger Aufstieg und dann wieder Spaß im High-Level-Bereich. Das ist auch in Goodgame Big Farm so. In den vergangenen Jahren haben die Entwickler zahlreiche Erweiterungen für das Bauernhofspiel veröffentlicht, zum Beispiel zusätzliche Flächen wie die Schlemmerfarm, was es im späteren Spielverlauf möglich macht, zwischendurch die Farm zu wechseln und sich so die Zeit zu vertreiben.
Noch mehr Möglichkeiten in Sachen Farmvielfalt gibt es bei regelmäßigen Events, wenn wir in Goodgame Big Farm zum Beispiel zur Wikinger-Farm oder zur Inselfarm reisen können, um dort spezielle Naturprodukte anzubauen und weiterzuverarbeiten. Diese Spezialbauernhöfe sind immer nur zeitlich begrenzt verfügbar und werden nach Ende des jeweiligen Events wieder zurückgesetzt.
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Goodgame Big Farm Bewertung
- Detaillierte Grafik, beschwingte Country-Musik
- Schneller Levelaufstieg zu Beginn
- Viele Belohnungen, manchmal sogar Gold
- Abwechslungsreiche Farm-Settings im späteren Verlauf freischaltbar
- Sprunghafter Anstieg von Ingame-Kosten nach wenigen Spielminuten
- Schon nach wenigen Levels sehr lange Wartezeiten
- Nicht gut geeignet für Einzelspieler – mehr Features für Bündnisse
Fazit
Wenn ihr klassische free-to-play Bauernhofspiele mögt, könnt ihr mit Goodgame Big Farm eigentlich nichts falsch machen. Das Spiel umfasst zahlreiche Features, die Langzeitspielspaß ermöglichen, neben den genannten verschiedenartigen Farmen auch Achievements und Spezialmissionen, die ihr nebenbei erledigen könnt, zum Beispiel um Wartezeiten zu überbrücken. Allerdings ist wichtig zu wissen, dass das Ganze mit Freunden deutlich lustiger ist. Als Mitglied eines Bündnisses stehen euch weit mehr Optionen offen, als wenn ihr als Einzelspieler agiert. Außerdem ist es ja nett, sich mit verbündeten Spielern auszutauschen. Goodgame Studios ist mit Big Farm auf jeden Fall ein solider Vertreter im Genre der Bauernhofspiele gelungen – schade nur, dass es keine Mobile-Anbindung gibt. Wäre schön, wenn man das eigene Landgut auch auf dem Smartphone oder Tablet bewirtschaften könnte. Ob eine App-Auskopplung geplant ist, ist noch nicht bekannt.