Die Technik ist der letzte natürliche Feind des Menschen. Obwohl Drucker die Revolution gegen “die Erzeuger” mit Sicherheit anführen würden, WLAN-Router wären dicht dahinter. Ständig raucht dieser dämliche Kasten ohne erkenntlichen Grund ab, trotz 500 Milliarden kbit/s, für die Telekom, Vodafone und Co. monatlich das Konto leerräumen. Aber keine Sorge; es gibt Alternativen, wenn euch eure Internetbuchse wieder mal aus eurem Lieblingsspiel geschmissen hat.
Top 5: Offline Alternativen
Farmerama
Farmerama auch ohne Balken in der unteren, rechten Bildschirmecke zu spielen, ist theoretisch ganz einfach: Steigt in ein paar Gummistiefel, legt euch alle Viecher zu, die ihr von der Wursttheke kennt und steckt euch ein paar Möhrchen in den Garten. Das dürfte euch allerdings Einiges kosten, sowohl an Geld als auch an Zeit. Die bessere Alternative: Farmerama - Das Brettspiel!
Gut, "Farmerama (- Das Brettspiel) ist der coole Spielspaß für alle Freizeitbauern und Profi-Farmer" mag ein bisschen hoch gegriffen sein, aber besser als eine Ewigkeit verzweifelt auf eure Signalanzeige zu stieren, ist es allemal. Abgesehen davon könnt ihr bei einer Runde analogem Farmerama auch mal wieder eure Beziehung zu diesem Dingsda pflegen. Ihr wisst schon, dieses, dieses, hier, na: Freunde und Familie.
Scarlet Blade
Liebe Scarlet Blade-Spieler, wir alle wissen, warum ihr das Spiel mit den "sommerlich" gekleideten Heldinnen spielt. Horcht ganz tief in euch hinein und ihr werdet feststellen, dass es nicht die beeindruckende Grafik, nicht das innovative Gameplay und auch nicht die intuitive Steuerung ist. Der Grund, weshalb ihr Scarlet Blade spielt, ist viel animalischer. Er ist tief in euren biologisch bedingten Instinkten verankert: Eine spannende Story mit vielschichtigen Charakteren. Dafür gibt es nur einen würdigen Vertreter, das Magazin Playboy.
Sollte euch der Zugang zu besagten Qualitäten von Scarlet Blade inklusive Ping abhandenkommen, findet ihr im Playboy packende Geschichten und Interviews mit den großen, meist weiblichen Denkern unserer Zeit. Dazu gibt es wertvolle Tipps zu allen erdenklichen Lebenslagen und -bereichen, zum Beispiel Film, Mode und sogar Games. Das Blatt von Jungspund Hugh Hefner bietet eben alles, was der anspruchsvolle Kulturfreund von heute begehrt. Sogar für introvertierte, von der Gesellschaft verhöhnte Nerds wie Miss Dezember 2013 bietet es einen Schutzwall gegen Ausgrenzung - ergreifend.
Angry Birds
Bevor Proteste laut werden: Um Angry Birds spielen zu können, braucht ihr sehr wohl Internet! Zumindest braucht ihr solange Netz, bis ihr die App aus den digitalen Stores von Apple, Microsoft oder Google gezogen habt. Sofern eure mobile Datenflat nicht das Volumen von Rainer Calmund besitzt, gibt es zwei Möglichkeiten im Falle eines akuten WLAN-Mangels: Entweder, ihr latzt bei Starbucks den Preis für einen Fancy Super Duper Double Chocolate Caramel Mint Vanilla Cappuccino mit Sträuseln; oder spielt das Angry Birds Action Game!
Nicht nur, dass ihr euch damit auf lange Sicht eine Menge Kohle und Diabetes Typ 2 spart, ihr bewegt euch auch in der freien Natur. Das Spielprinzip ist einfach: Ihr legt das Spielbrett auf eine ebene Fläche, bastelt aus Klötzen ein Türmchen und stellt, je nach Größe eures Baus, ein oder mehrere Schweinchen darauf oder hinein. Anschließend werft ihr und eure Mitspieler abwechselnd mit Plüschvögeln auf die Klötzchen-Schweine-Konstruktion. Je nachdem, wo die arme Sau auf dem Spielbrett landet, erhaltet ihr Punkte. Also, ab in den Park! Nur so am Rande, die Teenager, die da mit ihren elterlich finanzierten Smartphone-Flatrates herumlungern, lachen mit euch, nicht über euch.
Die Siedler Online
Die aufmerksamen Leser unter euch werden erkannt haben, dass sich ein gewisser Trend in dieser Liste abzeichnet, "vom Browser aufs Brett" sozusagen. Es kann allerdings auch andersherum laufen und bereits erschienene Onlinegames betreten nachträglich ebendiese Bretter, die die Welt bedeuten. Beweisstück A: Erfinder Klaus Teuber hat verständlicherweise nie offiziell bestätigt, dass das 1995 veröffentlichte Gesellschaftsspiel Die Siedler von Catan etwas mit dem 1993 veröffentlichten Computerspiel Die Siedler zu tun hat. Trotz Dementi ist die Verwandtschaft aber unübersehbar, ein bisschen so wie bei Boris Becker und seiner Tochter.
Außerdem muss sich Die Siedler von Catan für seine Verwandtschaft ganz und gar nicht schämen. Schließlich ist Die Siedler von Entwickler Blue Byte eine der kommerziell erfolgreichsten und meistprämierten deutschen Computerspielreihen. Im Grunde geht es bei Catan um das Gleiche wie beim digitalen Vorbild: Siedeln, Bauen, Handeln - nur mit mehr leicht verschluckbaren Teilen. Aber Vorsicht, im Falle des Brettspiels seid ihr in unmittelbarer Backpfeifenreichweite eurer Mitspieler, also reduziert das Geflame auf ein Minimum.
Minecraft
Minecraft ist spätestens nach seiner Veröffentlichung 2011 eingeschlagen wie eine Bombe. Das von dem Schweden Markus "Notch" Persson zu Beginn in Einzelarbeit zusammengeschusterte Open World Game wurde insgesamt 26 Millionen mal gekauft und heruntergeladen. An einer High-End Grafik liegt das offensichtlich nicht, eher im Gegenteil. Die pixeligen Klötzchen sind nicht nur charmant, sondern lassen der Fantasie der Spieler freien Lauf. Klingt revolutionär, dabei gibt es das Prinzip schon seit 1949.
Im Real-Life nannte und nennt sich das bis heute LEGO. Die kleinen Plastikklötzchen aus Dänemark gehören ins Kinderzimmer wie TKKG-Kassetten und Teddybären. Das heißt aber nicht, dass Erwachsene sich damit nicht auch ihre Zeit vertreiben dürfen, wenn der Nachbar, dessen WLAN er heimlich anzapft, den Router mal ausmacht. Abgesehen vom offensichtlichen Spielspaß lassen sich LEGO-Steine nämlich ganz pragmatisch einsetzen, zur Ninja-Abwehr zum Beispiel. Einfach ein paar Klötzchen auf dem Fußboden verteilen und ihr habt Nichts mehr zu befürchten. Allerdings müsst ihr in Kauf nehmen, dass ihr nach dem Einsatz solcher Tretminen wegen Missachtung der Genfer Konventionen angeklagt werden könnt.