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Ein weiterer Spendenskandal erschüttert die Union. Illegal erworbene Hearthstone Beta Keys hatten entscheidenden Einfluss auf die Bildung der neuen Bundesregierung. Die Dauer der außergewöhnlich zähen Koalitionsverhandlungen und die teilweise überraschende Ressortvergabe an die neuen Minister stehen in direkter Verbindung mit dem Computerspiel von Publisher Activison Blizzard. Das Kabinett Merkel III wäre ohne das Online-Sammelkartenspiel gar nicht erst zustande gekommen.

Berlin - Die Bildung einer neuen Regierung nach der Bundestagswahl im September steckte voller Überraschungen. Einige von ihnen stehen im direkten Zusammenhang mit dem Online Trading Card Game Hearthstone. Zuvor veröffentlichte NSA-Dokumente hatten führende Politiker bereits als leidenschaftliche Gamer enttarnt, doch die jüngsten Erkenntnisse machen deutlich, wie sehr das Hobby die Arbeit der Staatsmänner und -frauen beeinflusst. Die SPD hatte lange gezögert, bevor sie schließlich einwilligte, an Koalitionsverhandlungen teilzunehmen. Grund für den plötzlichen Sinneswandel ist offenbar ein geschickter Schachzug der Union: Alexander Dobrindt, in der neuen Regierung nicht zufällig Minister für Digitales, hatte Hearthstone Beta Keys für die Entscheidungsträger der Sozialdemokraten organisiert.

Ein Foto dokumentiert, wie der damalige Generalsekretär der CSU die Keys bei einer dubiosen Übergabe im Hinterhof der Berliner CDU-Zentrale entgegennimmt. Der Blizzard-Insider, der Dobrindt die Codes überreicht, erhielt im Gegenzug eine Plakette, durch die Mitarbeiter des weltgrößten Publishers von der digitalen und analogen Pkw-Maut verschont bleiben sollten. Unter den Bestochenen sind unter anderem Partei­vorsitzender Sigmar Gabriel, Generalsekretärin Andrea Nahles und der ehemalige Kanzlerkandidat Frank-Walter Steinmeier. Der Plan, die SPD möglichst schnell zu einer Koalition bewegen zu können, ging jedoch nach hinten los: Statt sich darauf zu konzentrieren, einen Koalitionsvertrag zu verfassen, hielten sich sowohl SPD als auch Unionsführer mit unzähligen Hearthstone-Matches auf. In den Dokumenten, die den Skandal offenlegen, ist von insgesamt 13.000 Spielen in knapp zwei Monaten die Rede. Die Koalitionsverhandlungen sind aber nur die Spitze des Eisbergs.

Sogar die Vergabe der Ministerposten in der neuen Regierung wurde offenbar in Hearthstone-Matches ausgefochten, was die überraschenden Personalentscheidungen erklärt: Ursula von der Leyen, bisher nur verantwortlich für soziale Ressorts wie Familie und Arbeit, wird zukünftig Verteidigungsministerin - in Hearthstone spielt sie ebenfalls den Helden der Kriegerklasse. Eine verblüffende Parallele, die sich durch das gesamte Kabinett Merkel III zieht: Bundeskanzlerin Angela Merkel ist Schamanenspielerin, deren Strategie hauptsächlich auf absolute Kontrolle des Spielfeldes gründet, der neue Gesundheitsminister Hermann Gröhe wählt am häufigsten den Priester, die einzige Klasse mit heilender Heldenfähigkeit, und Sigmar Gabriel, nach seiner Vereidigung Wirtschaftsminister und Stellvertreter von Bundeskanzlerin Angela Merkel, spielt ausschließlich den für seine selbstzerstörerische Spielweise bekannten Hexenmeister.

Quelle: Hausmeister Krause, verantwortlich für die Sauberkeit und Instandhaltung des Willy-Brandt-Hauses