Berlin – Die Bauinvestmentfirma „Living Bauhaus“ hat Peter Molyneux mit der Entwicklung eines Onlinegames beauftragt, in dem Spieler eigenhändig Teile der East Side Gallery abreißen können. Damit greift die Immobilienfirma die Kontroverse auf, die die Planung eines ihrer Bauprojekte am Berliner Spreeufer ausgelöst hat. Gegner des dreiundsechzig Meter hohen Wohnhauses sehen dessen Bau als eigentlichen Grund für den Teilabriss des denkmalgeschützten Mauerstreifens im Stadtteil Kreuzberg-Friedrichshain. Zeitweise demonstrierten Tausende Menschen gegen das Vorhaben und verurteilten das Projekt als Missachtung der Geschichte Berlins.
Quatsch am Dienstag: Peter Molyneux entwickelt Spiel zur East Side Gallery
Das Spiel mit dem Arbeitstitel „Geschichteistwasfürhippiesundhippiesstinken“ soll an Molyneuxs letztes Spiel „Curiosity“ angelehnt sein, in dem tausende Spieler mit Spitzhacken und anderen Hilfsmitteln einen gigantischen, virtuellen Würfel abtragen, um zu dessen Kern zu gelangen. Statt einen Würfel zu bearbeiten, sollen Spieler in dem geplanten Game in ähnlicher Weise die East Side Gallery abreißen und so ihre Solidarität mit dem Bauprojekt bekunden. Ähnlich wie bei „Curiosity“ erwartet auch den Zerstörer des letzten Pixelblocks der virtuellen East Side Gallery ein Preis: ein Jahr lang mietfreies Wohnen in einem der geplanten Apartments.
Der Pressesprecher von Living Bauhaus bezeichnet die provokante Aktion seines Unternehmens laut Insider-Quelle der Quatsch am Dienstag - Redaktion als Verteidigungsmaßnahme: Das Bild, das ein Großteil der Medien und eine sehr vokale Minderheit von dem Bauprojekt zeichnen, verzerre die Tatsache, dass es auch viele Unterstützer habe. Natürlich sei die Entwicklung des Spiels eine Provokation, aber vor allem eine medienwirksame Möglichkeit für Berliner und Menschen aus aller Welt, ihrer Unterstützung für das Schaffen von Wohnraum in Berlin Ausdruck zu verleihen.
Quelle: Willi Buckelmann, Onkel des Cousins der Mutter einer Schwester des Schwippschwagers von Peter Molyneux