Die Tierrechtsorganisation Peta hat ihre Unterstützer zum Boykott des Onlinegames Creatures Online aufgerufen. Peta (kurz für People for the Ethical Treatment of Animals) kritisiert Publisher ProSiebenSat.1 Games dafür, ein Spiel zu betreiben, das moralisch höchst verwerfliche Handlungen und Gedanken vermittle und verharmlose. In Creatures Online züchtet der Spieler kleine Fabelwesen, die so genannten Norns, zieht sie auf und entscheidet über ihre Lebensumstände.
Quatsch am Dienstag: Peta kritisiert Creatures Online!
Peta bemängelt an diesem Spielprinzip die Tatsache, dass die Norns - in den Augen der Organisation Tiere - den menschlichen Launen schutzlos ausgesetzt sind: Sie hätten keinerlei Freiheit, stattdessen entscheide der Spieler über das Schicksal der pelzigen Zweibeiner. So würden Nutzer beispielsweise dazu ermutigt, die armen Kreaturen in vermeintlich „niedliche“ Kleidung zu zwängen und sie zu unwürdiger Arbeit zu zwingen. Geradezu pervers sei es, dass Creatures dazu gezwungen werden könnten, Tierpfleger und somit selbst zum Tierquäler zu werden.
Am heftigsten kritisiert Peta die angebliche Integration von Tierversuchen in das Gameplay: Norns können erkranken, woraufhin der Norm-Züchter seinem Schützling Spritzen verabreichen muss. Ein Vertreter der Organisation meint: „Da kann der Publisher ja gleich jedem Bürger ein paar neue Medikamente in die Hand drücken und sie dazu auffordern, das Zeug an ihrer Katze auszuprobieren!“ Peta stützt seinen Protest auf die Tatsache, dass bis heute tausende Norns das virtuelle Leben lassen mussten und geht sogar noch weiter: Jüngste Bilder der Sängerin Lady Gaga in knallbunten Pelzmänteln ließen darauf schließen, dass dubiose Geschäftsleute am Tod der Norns verdienen könnten.
Neben dem Boykott will Peta auch eine seiner berüchtigten Aktionen gegen das traurige Schicksal der Norns durchführen. Geplant ist ein Virus, der bei jedem Creatures Online – Spieler für einen blutroten Bildschirm sorgt, stellvertretend für das künstliche Tierblut, mit dem die Tierschützer früher Pelzträger bespritzt haben.
Quelle: Johannes B. Kerner, Journalist und Gesicht der Gutfried Geflügelwurst