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Im Zuge der Bundesregierungsbildung mit dem Unionspartner CDU und der SPD verlangen Vertreter der CSU eine Maut für Rennspiele. Dies sei Teil der Forderung nach Gebühren für Ausländer, die deutsche Autobahnen nutzen wollen, der so genannten Pkw-Maut, heißt es aus parteiinternen Kreisen. Nach dem Sieg bei der Bundestagswahl vom 22. September verhandeln die Unionsparteien seit Wochen mit den Sozialdemokraten über eine Koalition, um gemeinsam die absolute Mehrheit im Bundestag zu stellen.

Das Koalitionspoker von CDU/CSU und SPD geht in die nächste Runde. Die Christlich-Sozialen aus Bayern bestehen nicht mehr nur auf die Einführung einer Pkw-Maut für Reisende aus dem Ausland, sondern auch auf eine Gebühr im Datenverkehr, genauer in Online-Rennspielen. Spieler aus dem Ausland wären eine kaum tragbare Zusatzbelastung für den maroden deutschen Straßenverkehr im Internet und müssten deshalb zur Instandhaltung des Netzes beitragen. Der amtierende Bundesminister für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung, Peter Ramsauer (CSU) sieht keine andere Möglichkeit, als unmittelbar zu handeln: “Als Verkehrsminister empfinde ich es als meine Pflicht, den sichern Verkehr in Deutschland zu garantieren, egal ob Straßenverkehr, Schienenverkehr, Wasserverkehr, Geschlechtsverkehr, Luftverkehr oder eben Datenverkehr”.

In einer Stellungnahme konkretisiert Horst Seehofer, Vorsitzender der CSU, die Notwendigkeit einer solchen Online-Pkw-Maut: “In Spielen wie Fast and Furious, Auto Club Revolution und Ridge Racer Driftopia belasten täglich unzählige Fahrer aus dem Ausland Straßen, die in deutschen Rechenzentren simuliert werden. Allein in Need for Speed World besitzen 30 Millionen Spieler mindestens ein registriertes Fahrzeug. Um die Fahrbahnschäden, die dadurch entstehen, ausbessern zu können, benötigen die Betreiber Millionen von Pixel, die sich nicht allein durch die Abgaben deutscher Spieler finanzieren lassen. Hinzu kommt die starke Belastung der Umwelt auf Servern mit hoher Schadstoffbelastung durch Abgase. Unabhängige Experten wie der Verband VLVID (Vereinte Lobbyisten der Videospielindustrie in Deutschland) bestätigen die Annahmen Seehofers und fordern ebenfalls eine Entlastung der Publisher von Rennspielen.

Bisher haben Parteiexperten für Straßenverkehr zwei mögliche Modelle für Regulierung der ausländischen Glasfaserbelastung erarbeitet:

• 1. Ausländische Rennspieler könnten dazu verpflichtet werden, ähnlich wie Autofahrer in Österreich, gegen eine Pauschale Vignetten für das Gehäuse ihrer Computer zu erwerben. Durch unangekündigte Stichprobenkontrollen in aller Welt könnten Bundesbeamte den Besitz einer gültigen Vignette prüfen und die IP überführter Schwarzfahrer gegebenenfalls sperren.
• 2. Andererseits könnten, ähnlich wie in Frankreich, digitale Mauthäuschen errichtet werden. Spieler außerhalb der Bundesrepublik müssten in diesem Fall bei der Registrierung für ein Rennspiel einen Client herunterladen, der die im Internet zurückgelegten Kilometer eines Nutzers misst. Nach einer bestimmten Strecke müssten Ausländer dann mit ihrer Kreditkarte einen festgelegten Betrag zahlen, bevor sie ihre Fahrt fortsetzen können.

Quelle: Shigeru Miyamoto, Schöpfer der Spielreihe “Mario Kart” und politischer Berater im Bereich motorisierter Verkehr digitaler Personen.