Der umsatzstärkste Publisher für Computer- und Videospiele, Activision Blizzard, plant den Ausstieg aus der Gaming Branche. Der Schritt kommt für viele überraschend, hielt der Konzern doch am Wochenende noch seine alljährlich stattfindende Messe BlizzCon in Anaheim, Kalifornien ab. Aufmerksame Beobachter konnten während der Veranstaltung jedoch bereits erste Anzeichen für den drastischen Richtungswechsel des Unternehmens entdecken.
Quatsch am Dienstag: Blizzard kehrt der Videospielindustrie den Rücken
Die diesjährige BlizzCon war nämlich nur auf den ersten Blick wie die Messen in den Jahren zuvor. Bisher diente sie der Kommunikation mit der Community und der Präsentation neuer Produkte des Entwicklerstudios Blizzard Entertainment, einer hundertprozentigen Tochterfirma von Activision Blizzard. Die obligatorischen Ankündigungen zu Spielen wie Heroes of the Storm oder Hearthstone dienten diesmal aber nur als Tarnung für das eigentliche Anliegen der Firma. Über das ganze Wochenende hinweg führte sie Feldversuche für Produkte, die nach dem Branchenwechsel vertrieben werden sollen, durch. Nur wenige Messebesucher dürften bemerkt haben, dass sie von Prototypen verschiedenster Werkzeuge, Gegenstände und Geräte umgeben waren und sie sogar unbewusst nutzten. Nur wer ganz genau hingeschaut hat, konnte zum Beispiel an den Klimaanlagen des Veranstaltungsortes ein Firmenlogo erkennen, das dem Activison Blizzards verdächtig ähnelt.
Das war kein Einzelfall. Auf dem gesamten Messegelände ließen sich Utensilien mit verschiedenen, bisher unbekannten Firmenlogos finden. Activision Blizzard selbst hat auf eine Anfrage von Quatsch am Dienstag bisher nicht geantwortet, allerdings wird aus Aussagen einer der Firma nahestehenden Quelle deutlich, dass die Tage Blizzards als Publisher gezählt sind. Demnach habe President und CEO Robert Kotick erkannt, dass die Gaming Branche am Abgrund steht. Das Internet, heimgesucht von der Piraterie urheberrechtlich geschützter Software und Geheimdienstspionage, werde zunehmend zu einem unberechenbaren und anarchischen Geschäftsfeld, das nicht genügend Sicherheit für konstante Gewinnmaximierung bietet. In der Produktion analoger Massen- und sogar Nischenprodukte, wie etwa dem Zubehör für Reptilienzucht, seien diese Grundvorausetzungen gegeben.
Das heißt aber nicht, dass sich Blizzard von der Spielproduktion komplett zurückzieht. Gerüchten zufolge ist eine Gesellschaftsspielsparte geplant, die Titel wie “Zerg ärgere dich nicht”, “Die Siedler von Pandaria” oder “Hearthstopoly” auf den Markt bringen soll.
Quelle: Leeeeeeeroooooy nJeeenkiiiiiiiins!!! - Raid- und Marktstratege, sowie Blizzard-Insider