In China ist Mahjong das Gesellschaftsspiel schlechthin, hierzulande kennen wir es vor allem in seiner Online-Form.
Mahjong: Vom chinesischen Gesellschaftsspiel zum Online-Hit
Es gibt wohl kaum ein bekannteres chinesisches Spiel als Mahjong oder Mah-Jongg oder Mahjongg. In der westlichen Welt mag man eher selten Leute sehen, die gemeinsam an einem Tisch sitzen und mit aus Bein und Bambus gefertigten Steinen spielen. Aber in seinem Ursprungsland China ist Mahjong fester Bestandteil der Kultur. Die Chance, dort in einer Kneipe auf eine Gruppe Mahjongspieler zu treffen, dürfte sehr groß sein. Hierzulande kennen die meisten Mahjong wohl eher aus dem Internet. Im Verlauf der Jahre hat es sich zu einem sehr beliebten Online-Spiel entwickelt – auch wir haben diverse Mahjong-Spiele auf unserer Seite.
Das Mahjong, dass diverse Webseiten zum kostenlosen Spielen anbieten, hat jedoch gar nicht mal so viel mit dem normalen Mahjong zu tun. Während die meisten Online-Varianten für einen Spieler gedacht sind, spielt man die analoge Version im Normalfall mit vier Leuten. Allerdings ist es längst nicht so, dass es nur das eine einzig wahre Mahjong gäbe. Es existieren unzählige Formen und in jedem Land wird etwas anders gespielt.
Mahjong, wie man es im Westen kennt
Das Mahjong, das sich in der westlichen Welt durchgesetzt hat, folgt den Hua-Bao-Regeln und entspricht bis auf ein paar Kleinigkeiten dem Regelwerk, das der US-Amerikaner Joseph Park Babcock (1893 bis 1949) einst niedergeschrieben hat, nachdem er in den Zwanzigerjahren mehrere Varianten von Mahjong auf einer Reise durch China kennengelernt hatte. Von ihm stammt auch der Name Mah-Jongg, den er als Marke eintragen ließ.
Die Hua-Bao-Regeln erinnern stark an das Kartenspiel Rommé. Im Kern geht es darum, dass jeder Spieler versucht, seine Hand, bestehend aus 13 Steinen, zu verbessern und ein Spielbild aus vier Figuren und einem Paar zu bilden. Die Figuren sind entweder Drillinge, Vierlinge oder Folgen, also drei aufeinanderfolgende Steine. Wer dieses Ziel zuerst erreicht, gewinnt. Dazu zieht man in jeder Runde einen Stein und wirft einen anderen ab.
Nicht so schwer, wie es aussieht
Mahjong wirkt gerade für uns im Westen auf den ersten Blick nicht gerade wie ein simples Spiel. Das liegt an den vielen unterschiedlichen Steinen, auf denen chinesische Zeichen oder andere abstrakte Formen abgebildet sind. Logisch, dass wir damit weniger anfangen können als mit Bube, Dame, König, Ass und den Zahlen eines klassischen französischen Kartenblatts. Aber wenn man sich einmal damit befasst, wie das Spiel funktioniert, hat man die grundlegenden Regeln schnell verstanden, dem simplen Spielablauf sei Dank. Glaubt uns: Poker oder Monopoly sind komplizierter!
Mahjong im Internet
Noch simpler als das normale Mahjong ist die geläufige Variante, die ihr im Internet auf vielen Seiten spielen könnt. Die ist nicht etwa mit Rommé oder einem anderen Kartenspiel vergleichbar, sondern hat eher was von Memory. Die zahlreichen Steine sind auf unterschiedliche Art und Weise auf dem Spielfeld verteilt und euer Ziel ist es, den virtuellen Tisch leerzuräumen. Dazu entfernt ihr nacheinander Pärchen. Der Haken an der Sache: Ihr dürft einen Stein nur dann entfernen, wenn er nicht von allen Seiten blockiert ist. Das bedeutet, ihr dürft Steine, die unter anderen oder mitten in einer Reihe liegen, nicht anrühren. Nur die, deren linke oder rechte Seite frei ist, können entfernt werden. Ihr braucht daher ein wachsames Auge, um in der klassischen Online-Mahjong-Variante zum Erfolg zu kommen.
Natürlich ist nicht jedes kostenlose Mahjong-Spiel im Netz inhaltlich identisch. Manche sind komplett in 2D gehalten, andere spielen mit drei Ebenen. Einige setzen euch unter Zeitdruck, indem sie einen Timer herunterzählen lassen, andere geben euch so viel Zeit, wie ihr braucht, um das Spielfeld komplett zu leeren. Die Grundregeln sind aber doch in den meisten Fällen identisch. Das Schöne an Mahjong: Die Auswahl im Netz ist riesig. Es gibt etliche Variationen, die jeweils mehrere Levels bieten. Wer nicht genug von Mahjong kriegen kann, der kann sich Wochen und Monate lang durch das halbe Internet klicken und wird ständig auf neue Titel stoßen. Einen Mangel an kostenlosen Mahjong-Spielen gibt es auf keinen Fall.
Bild 2: "Playing Mahjong" von yui via Wikimedia
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Bild 3: "Mahjong with an exposed kong" von Tage Olsin via Wikimedia
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