Mobile Games gibt es wie Sand am Meer. Manche sind erfolgreich, manche nicht. Andere sind qualitativ hochwertig, können jedoch am Markt kein Fuß fassen und ganz andere wiederum sind einfach nur Klone, die auf den Erfolgszug aufspringen und ein Stück vom großen Kuchen abhaben wollen. Da ist es durchaus schwer aus der Masse herauszustechen. Genau das könnte aber dem Deutschlandradio Kultur in Kooperation mit der Forschungsgruppe Creative Media der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin gelingen. Beide Unternehmen arbeiten an einem interessanten Konzept, das nicht nur auf ein Mobile Game allein setzt, sondern ein weiteres Medium nutzt, welches man nicht unbedingt vermuten würde: das Radio.
Blowback: Kostenloses "Hör-Spiel" der etwas anderen Art
Was ist Blowback | Die Suche?
Blowback ist eine Mischung aus Radio-Hörspiel und Mobile Game. Etwas in dieser Art hat bereits im letzten Jahr eine niederländische Produktion mit dem Film „App“ versucht. Zum namensgebenden Thriller gab es ebenfalls eine App, die während des Films Zusatzinformationen angezeigt hat und auf gewisse Szenen dank des Smartphone-Mikrofons reagiert hat. Blowback geht noch einen Schritt weiter. Das Projekt besteht aus zwei Teilen. Blowback: Der Auftrag wird am 19. Januar um 0:05 Uhr auf Deutschlandradio Kultur zum ersten Mal ausgestrahlt und einige Tage später, am 26. Januar um 21:30 Uhr, wiederholt. Danach wird es auf deutschlandradiokultur.de jederzeit zum Anhören bereitstehen. Damit ist das Hörspiel aber nicht beendet. Passend dazu wird im Januar im App Store von Apple sowie etwas später im Pendant von Google die dazugehörige App mit dem Namen Blowback: Die Suche zum kostenlosen Download bereit stehen, die die Geschichte weiter erzählt.
Die Technik hinter dem Spiel
Es handelt sich um ein Hör-Spiel. Das bedeutet, dass die Handlung der Geschichte nicht durch Grafiken und Textboxen unterstrichten wird, sondern es vor allem auf die Geräusche, Töne und den Sound ankommt. Auf dem Smartphone-Bildschirm werden lediglich Fußabdrücke zu sehen sein, die der Spieler navigiert. Die Orientierung erfolgt durch die akustische Wahrnehmung in Stereo. Beispielsweise vermittelt ein Aufzugsgeräusch dem Spieler, dass er im nächsten Stockwerk angelangt ist oder lauter werdende Stimmen erzeugen den Eindruck eines Gesprächs. Ein Kopfhörer ist zwar nicht zwingend erforderlich, aber ohne dürfte das Spielerlebnis nicht vergleichbar sein, denn es geht es um die Orientierung im Raum. Dazu haben die Techniker auf eine besondere Art der Stereotechnologie zurückgegriffen. Mittels Binaural-Stereophonie entsteht über die Kopfhörer des Spielers ein authentischer Raumeindruck.
Worum geht es?
Die Geschichte spielt im Jahre 2047. Die Süßwasserreserven sind fast verbraucht und es ist ein erbitterter Krieg darum entbrannt. Im Fokus des Konflikts stehen zwei große Konzerne, die um die größere Machtposition auf dem Wassermarkt kämpfen. Auf dem Gipfel der Auseinandersetzungen wird die vielfach ausgezeichnete Geophysikerin Josephine Emmanuel entführt. Sie hat vor Kurzem einen gigantischen Süßwasservorrat entdeckt, der über viele Jahre die Versorgung sichern könnte. Doch wer steckt hinter der Entführung? Der ehemalige Agent Dereo Durand soll das Geheimnis lösen. Seine Spur führt in das mysteriöse Unterwasserhotel DIMAH.
In Blowback: Die Suche hingegen schlüpft der Spieler oder Hörer in die Rolle der Journalistin Julia Khourim, die sich durch das Unterwasserhotels DIMAH bewegt und dabei verschiedene Aufgaben lösen muss. Dabei ist sie nicht nur undurchsichtigen Verstrickungen der Regierung in die Machenschaften der Wasserkonzerne auf der Fährte. Sie erfährt auch, wem das Hotel eigentlich gehört. Für die notwendige Atmosphäre haben sich die Macher unter anderem die Dienste der Synchronstimme von Bruce Willis, des Tatort-Kommissars Jörg Hartmann sowie weiteren Schauspielern gesichert.