Dass Kinder gern (auch unbeaufsichtigt) am Smartphone oder Tablet herumspielen, ist vielen Eltern bewusst. Dass aber Minderjährige in einem gewissen Zeitraum via App Store unbefugt Geld aus dem Fenster werfen können, war vielen nicht bekannt. So flatterten in den USA durchaus Riesenrechnungen ins Haus der verblüfften Eltern.
Von Kindern, In-App-Käufen und Eltern - Apple zahlt Entschädigung
Wie die US-Aufsichtsbehörde FTC nun mitteilt, muss Apple eine Entschädigung in Höhe von mindestens 32,5 Millionen US-Dollar (entspricht 23,8 Millionen Euro) zahlen und das Zahlungssystem entsprechend anpassen. Bevor In-App-Käufe getätigt werden können, muss jemand - im Regelfall die Eltern - ein Passwort eingeben. In einem Zeitfenster von 15 Minuten nach Eingabe wird dies nicht erneut abgefragt, man kann also weiterhin fleißig einkaufen. Genau darüber wurden Eltern aber offenbar nicht informiert. So kommt es durchaus vor, dass unmittelbar nach Passworteingabe das Smartphone oder Tablet an Kinder weitergereicht wird, die wiederum fleißig umherklicken und unbefugt, teils auch unbewusst, Geld raushauen. So soll ein Mädchen beispielsweise 2.600 US-Dollar für ihr virtuelles Tierhotel in Tap Pet Hotel ausgegeben haben, andere Kinder tobten sich hingegen in Dragon Story oder Tiny Zoo Friends aus.
Reuters zufolge aber erreichte Tim Cook, CEO bei Apple, bereits im Juni diesbezüglich eine Sammelklage mit einer Rückzahlungsforderung in Höhe von ungefähr 100 Millionen Dollar. Damit sei der Fall aus seiner Sicht erledigt gewesen. Um aber einen langen Rechtsstreit zu vermeiden, akzeptiert das Unternehmen auch die Forderungen der FTC.