Dank regelmäßiger Updates im Monatstakt passiert so Einiges in der Entwicklung von Abardon. Grund genug, einen genaueren Blick zu riskieren.
Abardon: Erste Schritte durch eine liebevoll gezeichnete Welt
Wenn ihr bislang noch nichts von Abardon gehört habt, ist das wenig verwunderlich. Das Indie-Rollenspiel entsteht derzeit unter dem schweizerischen Label Chrike AG und kommt ohne großes Marketing-Budget aus, verfügt dafür aber über einen ganz eigenen Stil mit handgezeichneten Figuren und Hintergründen. Wenn ihr euch mit Shakes and Fidget bereits auskennt, habt ihr aber eine gute Ahnung, wohin die Reise in diesem Browsergame geht.
Viel Auswahl zu Beginn
Zu Beginn stehen uns zwei Kontinente zur Auswahl: die waldreichen Berge von Tarnos und das Wüstengebiet Vyndarn. Welche spielerischen Unterschiede zwischen den beiden bestehen, wird nicht ganz klar, aber dank der dargestellten Hintergrundgeschichte können wir zumindest einen Favoriten wählen. Tarnos bietet anscheinend eine Wolfsgottheit, Elfenkrieger und Dämonen? Ganz klar: Dann geht es in den Norden! Bei der Rassenwahl stehen uns deutlich mehr und vor allem konkrete Infos zur Verfügung. Aktuell sind es sechs pro Kontinent (im April sind vier zusätzliche Archetypen ins Spiel gekommen). Jeder Typ verfügt über eigene Fähigkeiten, Parameter und Entwicklungsmöglichkeiten. Wir entscheiden uns für einen Dämonen als Spielfigur aufgrund der ausgeglichenen Werte.
Worum geht es in Abardon?
Ziel des Spiels ist es, verschiedene Monster zu bezwingen, im Verlauf immer stärker zu werden und es so mit noch grimmigeren Gegnern aufnehmen zu können. Auch eine Arena für Duelle mit anderen Spielern existiert in Abardon. Einerseits können wir trainieren, um mit der Zeit unsere Werte zu verbessern, andererseits warten Schleimmonster und Goblins auf eine Abreibung und versprechen zudem noch Goldbelohnungen. Die Beute lässt sich im Anschluss im örtlichen Laden für Ausrüstung auf den Kopf hauen.
Schon früh fällt auf: Vieles sollen wir uns selbst erschließen. Das mittlerweile in Browsergames zum Standard gewordene Zwangstutorial-Herumgeklicke findet in Abardon erfrischenderweise nicht statt. Ein Rundgang durch die Tabs zeigt schnell die Möglichkeiten und Freiheiten auf, die uns als Level-1-Frischling gegeben werden. Ohne Gold gibt es keine Ausrüstung. Die Arena ist erst ab Stufe 5 verfügbar. Auch die Schatzhöhle und Bosse sind offensichtlich für erfahrene Helden ausgelegt. Dafür bietet ein Lexikon eine Vielzahl an vertiefenden Informationen, beispielsweise zu den Charakteren, Parametern und der Welt. Also, was jetzt? Wollen wir unsere Zeit lieber erstmal ins Training stecken oder Level-1-Monster verkloppen? Letztendlich wird es wohl eine Mischung aus beidem.
Kampfstrategien sind entscheidend
Es mit neuen Monstern aufzunehmen, ist immer ein Kampf mit Risiko. Schließlich kennen wir unseren Gegner nicht und können uns auch verschätzen. Es gibt zwar eine Kampfsimulatorfunktion, die ist aber nur bei Echtgeldeinsatz verfügbar. Mit jedem Sieg über ein Monster haben wir jedoch die Chance, mehr über dessen Art und Eigenschaften zu erfahren.
Außerdem ist die richtige Strategie entscheidend. Vorab haben wir die Möglichkeit, eine Kampfstrategie bis ins Detail festzulegen. Für jede Runde können wir einzeln bestimmen, wie sich unser Avatar verhalten soll. Haudrauf oder Vorsicht walten lassen? Heilzauber in Runde 1 oder Runde 5 oder gar nicht? Kommen regenerative Gegenstände zum Einsatz? Ein Kampf ohne Planung führt unweigerlich früher oder später zum Tod. Passen wir unsere Strategie aber an die jeweiligen Gegner an, kann uns so schnell nichts passieren. Leider finden wir aktuell keine kostenlose Option einzusehen, was die unterschiedlichen Zauber im Detail bewirken, um so unsere Strategie noch effektiver auszuarbeiten.
Ein verlorener Kampf ist kein Weltuntergang
Ziehen wir einmal den Kürzeren, ist das gerade zu Beginn kein Problem. Unsere Lebenspunkte lassen sich binnen Minuten wieder regenerieren. Kampfberichte geben Aufschluss oder zumindest Anhaltspunkte darüber, warum wir gescheitert sind, und wir können an einer Gegenstrategie arbeiten.
Beim Level-3-Schleimkönig war es soweit: Unsere Haudrauf-Strategie, mit der wir bislang so gut gefahren sind (fünf Runden Physischer Angriff, Heilzauber in der sechsten Runde) schlug fehl. Die Statistik zeigt, dass unser Gegner zwar auch ordentlich ausgeteilt hat – insbesondere die Spezialattacken, wir aber in erster Linie beim Angriff versagt haben. Unsere Schläge gingen oft ins Leere. Magische Angriffe oder ein höherer Genauigkeitswert können vielleicht Abhilfe schaffen. Also erstellen wir eine zweite Kampfstrategie mit magischen Angriffen … und fallen wieder auf die Nase. Der Verteidigungswert gegen magische Attacken ist beim Schleimkönig sogar noch höher! Dann heißt es wohl: Ab auf die Trainingsbank! Ein paar Einheiten in Sachen Magieabwehr und Geschwindigkeit später hat uns das Monster nichts mehr entgegenzusetzen.
Immer stärker, immer besser
Alle 50 Aktionen im Spiel, egal ob es sich dabei um Trainingseinheiten oder Kämpfe handelt, erhalten wir eine Schatztruhe. In unserer ersten Kiste war ein Gegenstand für Level-130-Charaktere … toll. Ausgewogen ist anders. Zumindest bringt uns der Echsenleder-Stachelkapuzenumhang ein hübsches Sümmchen im Laden. Ab Level 4 unseres Dämonen können wir dafür weitere Ausrüstungsgegenstände kaufen, die zusätzliche Stärkung versprechen. Darüber hinaus sind wir gerade im Monsterjägerlevel aufgestiegen, da wir über 25 Biester ins Jenseits befördert haben. Mit jeder Stufe erhalten wir zusätzliche Prozente auf eine Vielzahl unterschiedlicher Parameter, die uns im weiteren Verlauf dauerhaft zugutekommen.
Aktuell laufen noch nicht viele Mitstreiter in Abardon herum, um in der Arena wirklich abwechslungsreiche Duelle auf gleichem Level zu erleben. Die meisten Gegner sind ähnlich geskillt. Dafür können wir anderen Abardon-Spielern Nachrichten schicken und uns Hilfe oder Rat holen. Wenn es uns zu langsam geht, haben wir die Möglichkeit, Premium-User zu werden und damit mehrere Vorteile wie mehr Energie, kürzere Trainingszeiten oder zusätzliche Speicher-Slots für Kampfstrategien zu genießen.
Ersteindruck
Es gibt einige Dinge in diesem Indie-Spiel, die Spaß machen. Das Ausbaldowern von Kampfstrategien gegen einen starken Gegner gefällt uns beispielsweise sehr. Auch, dass uns freie Hand gelassen wird und wir die überraschend reichhaltige Lore von Abardon erforschen können, ist super. Mit den fast monatlich stattfindenden Updates kann man dem Projekt auch aktiv beim Wachsen und Entstehen zusehen. Weniger begeistert uns, dass derzeit nicht nur Komfortfunktionen wie Beschleunigung, sondern auch relevante Spielfunktionen wie der Kampfsimulator und Informationen zu aktuellen Werten von Magien hinter Bezahlschranken gehalten werden. Wir sind gespannt, wo Abardons Reise noch hingeht.