Im vergangenen Jahr haben wir schon einen ausführlichen Blick auf Cryteks Online-Shooter Warface riskiert. Jetzt ist die Closed Beta in Europa gestartet. Das ist für uns natürlich mehr als Grund, wieder in unser Armee-Outfit zu schlüpfen und die Waffen sprechen zu lassen. Wer wissen will, wie das Spiel im Detail funktioniert, sollte unser Preview lesen. Dort steht alles Wichtige drin. Wir beschränken uns an dieser Stelle auf einen kurzen Play-Test, sprich wie läuft das Spiel und gibt es signifikante Unterschiede zum letzten Jahr?
Warface angespielt: Bei Crytek Closed Beta, bei anderen fertiges Spiel
Warface im Browser? Läuft!
Die westlichen Versionen von Warface lassen sich derzeit nur über das soziale Unterhaltungsnetzwerk GFace starten, welches als zentrale Anlaufstelle für zukünftige Spiele des Entwicklers fungiert. Das hat zur Folge, dass ein Großteil der Daten einfach gestreamt wird und nicht auf eurer Festplatte liegt. Nach der Installation eines Browser-Plugins geht es direkt los. Viel verändert hat sich im Vergleich zum letzten Jahr nicht. Allerdings dürfen wir nicht darüber berichten und haben uns nochmals die russische Version vorgenommen. Wir müssen immer noch eine kleine Grundausbildung absolvieren, um alle Eigenschaften der vier unterschiedlichen Spielklassen zu lernen. Das ist immens wichtig, denn wenn das Team nicht aus verschiedenen Figuren besteht, gibt es kaum eine Chance, heil ans Ziel zu kommen. Anscheinend haben aber noch nicht alle Spieler das verstanden. Im Koop-Modus werden nun einmal ein Medic zum Heilen, ein Engineer für den Munitionsvorrat und ein Scharfschütze benötigt. Sonst kann es sein, dass wir vor dem Erreichen eines Checkpoints sterben oder uns die Munition ausgeht. Beides ist im Kampf gegen die böse Organisation Blackwood fatal.
Wir sind ein Team!
Nach einigen Runden haben wir dann doch eine Gruppe gefunden, die die nötige Kompetenz besitzt - und dann macht Warface eine Menge Spaß. Ein Scharfschütze gibt uns Deckung, dann geht es mit Medic und Engineer flankiert Stück für Stück voran. Es wird geballert, was das Zeug hält. Kleinere Hindernisse überwinden wir entweder allein oder im Team bis wir auf den ersten zwei Karten jeweils unseren Abholpunkt erreichen. Auf der dritten Map einer Koop-Mission bekommen wir es dann mit einem Endgegner zu tun, der diesen Namen auch verdient hat. Auf dem normalen Schwierigkeitsgrad macht uns ein fetter Mech die Hölle heiß. Einfach nur zu ballern, reicht bei weitem nicht. Es gewisse Taktik muss her, um die starke Panzerung zu durchbrechen. Wenn hier nicht alle Teammitglieder zusammenarbeiten, kann der Kampf schon nach ein paar Sekunden vorbei sein und wir müssen die gesamte Mission erneut beginnen. Besonders die künstliche Intelligenz der Gegner überzeugt dabei. Sie rennen nicht blindlings auf uns zu, sondern versuchen uns in die Zange zu nehmen und geben eigenen Kameraden Feuerschutz.
Es laggt...noch...
Der Koop-Modus ist uns aber nicht genug. Nur gegen den Computer zu spielen, kann nach einer gewissen Zeit langweilig werden. Also nichts wie rein in den Versus-Modus. Neben klassischen Spielmodi wie "Free for All" oder "Team-Deathmatch" können wir uns auch im Bombenlegen versuchen oder selbiges verhindern. Mit bis zu 16 Spielern messen wir uns gleichzeitig. Zusätzlich gibt es noch den Spieltyp "Storm". Dabei versucht ein Team, Checkpoints zu halten, während das andere Team diese neuralgischen Punkte einnehmen will. Die Modi machen zwar allesamt Spaß und sind abwechslungsreich, allerdings muss Crytek die Streaminggeschwindigkeit und -qualität noch verbessern, denn im Spiel gegen menschliche Mitglieder zeigt sich, dass die Latenzzeit noch deutlich zu hoch ist. Da sackt ein Spieler beispielsweise gefühlt eine halbe Sekunde nach Abgabe des Schusses in sich zusammen. Im Koop-Modus fällt diese Tatsache dagegen nicht so stark auf. Das ist aber ob der Grafikqualität, die das Spiel bietet, absolut zu verschmerzen. Zudem befinden wir uns noch in der Closed Beta, so dass wir mehr als zuversichtlich sind, dass Crytek dieses Problem lösen wird.
Eindruck vom Play-Test:
Unser erster Eindruck hat uns nicht getäuscht. Crytek liefert selbst mit dieser russischen Version, die sich nur einigen wenigen Dingen von der westlichen Variante unterscheidet, einen erstklassigen Shooter ab, mit dem wir eine Menge Spaß haben werden. Spielmodi, Charakterklassen, Maps und künstliche Intelligenz sind durch die Bank weg gut gelungen. Wie die Monetarisierung funktioniert, schauen wir uns zu gegebener Zeit noch genauer an, denn während der Closed Beta kann sich da noch eine Menge ändern. Der einzige offensichtliche Kritikpunkt ist derzeit die hohe Latenzzeit, die den Versus-Modus torpediert.