Das 3D-Browserspiel Poisonville wird abgeschaltet! Nach mehreren Jahren Entwicklungsdauer und über zwei Millionen Euro Kosten, wird der Spielbetrieb endgültig eingestellt. Wir fassen die Geschichte des Browsergames und die Gründe der Abschaltung zusammen.
Poisonville: Teuerstes Browserspiel der Geschichte eingestampft - Die Fakten, die Hintergründe
Geschrieben von Carolin Stephan am 28.03.2017 um 09:10 Uhr
Heute wurde offiziell, was als Gerücht schon länger durch die Bänke geisterte: Bigpoint zieht bei Poisonville den Stecker und begräbt damit das bisher teuerste und aufwendigste Browserspiel überhaupt. Es versteht sich von selbst, dass niemand bei Bigpoint darüber froh sein dürfte.
Bereits 2009 kündigte Bigpoint Poisonville als revolutionäres 3D-Action-Browserspiel an und präsentierte auf der Games Convention Online 2009 in Leipzig erste Spielszenen. Damals war noch ein Release für Ende 2009, Anfang 2010 geplant. Aufgrund von Komplikationen musste der Launch jedoch immer wieder verschoben werden. Auf der GamesCom 2010 in Köln feuerte Bigpoint dann endlich den Startschuss für die Open Beta des Browsergames ab und Besucher der Messe konnten erstmals Hand an den "GTA-Klon" legen. Doch die Probleme waren noch immer nicht ausgeräumt und bis heute konnte kein stabiles Gameplay garantiert werden.
Die Klassifizierung des Spiels durch die USK als "Frei ab 16" zwang Bigpoint außerdem noch dazu, eine Zugangssperre in Form einer Personalausweisabfrage einzubauen - absolut tödlich für ein Browserspiel. Die gescheiterte Einführung des neuen Jugendmedienschutzvertrages (JMStV), der eine Zugangsbeschränkung überflüssig gemacht hätte, war ein weiterer Sargnagel für Poisonville.
Offenbar hat nun auch die Führungsriege von Bigpoint die Nase voll von dem Theater und setzt einen Schlussstrich unter das Projekt.
Zwei Millionen Euro (oder mehr) im Gulli! Heißt das, Bigpoint ist jetzt am Ende? Natürlich nicht! Die verlässlichen Zugpferde Farmerama, Seafight und DarkOrbit werden von Abermillionen Spielern heiß und innig geliebt, weshalb ein Aus des Hamburger Publishers absolut abwegig ist. Außerdem hat das weltweit erfolgreiche Unternehmen noch andere heiße Eisen im Feuer, die ebenfalls das Prädikat "revolutionär" verdienen, darunter Battlestar Galactica Online und Drakensang Online.
Quelle: Offizielle Webseite
