Immer wieder füttert Bandai Namco den App Store mit PAC-MAN-Ablegern. Der gelbe Vielfraß gehört zu den bekanntesten Spielfiguren aller Zeiten, da liegt es nahe, den einen oder anderen zusätzlichen Appetithappen rauszuhauen, der weitere Spieler anlockt, oder? Während älter gewordene PAC-MAN-Spieler von einem Ableger erwarten, dass Kindheitserinnerungen wieder wach werden, indem man stundenlang die gelbe Figur über den Bildschirm scheucht und allerlei Zeug verputzen lässt, freut sich die jüngere Generation über ein gut gelungenes Game für unterwegs. Doch hat das Rätselspiel PAC-MAN Friends das Zeug dazu, mit dem Klassiker mitzuhalten? Oder hebt sich das Mobile Game so sehr vom Original ab, dass es den Namen PAC-MAN gar nicht erst verdient und Fans die Finger davon lassen sollten? Wir haben uns das Spiel auf unser Android-Smartphone geladen und eins, zwei Blicke riskiert.
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PAC-MAN Friends Test: Ein Wiedersehen mit Hindernissen
Im Team durchs Labyrinth
Ähnlich wie in Candy Crush Saga oder Cut the Rope 2 und all den anderen Spielchen reisen wir auf einer Karte von Level zu Level, wobei sich die Tour mit jeder Herausforderung kniffliger gestaltet. Das Spielprinzip ist schnell erklärt: Unser Ziel ist es, PAC-MAN durchs Labyrinth zu führen, wobei er wie im Original auch alle Punkte fressen muss. Indem wir verschiedene Ziele erreichen, reisen wir von Episode zu Episode.
Zwischendurch fällt mal Obst ab, das uns viele zusätzliche Punkte beschert, während mit jeder verstrichenen Sekunde Punkte vom Konto abgezogen werden. Damit ist also Eile geboten, gleichzeitig versuchen wir, PAC-MAN allein durchs Labyrinth zu schleusen. Später schalten wir einen Freund nach dem anderen frei. Da kommt der Clou ins Mobile Game PAC-MAN Friends: Alle Freunde, die wir mit auf unsere Tour nehmen, führen zeitgleich all die Bewegungen aus, die wir vorgeben. Charaktere einzeln zu steuern ist unmöglich – und genau das macht das Mobile Game zu einem kniffligen Abenteuer. Mit immer neuen Zielen setzt Bandai Namco dem Ganzen noch das i-Tüpfelchen auf. Bringe PAC-MAN und vier Freunde durchs Ziel, lass‘ PAC-MAN nichts fressen, sammle alle Früchte und schleuse 23 Figuren durchs Level und Ähnliches – da kommen wir ordentlich ins Schwitzen, erst recht, wenn uns auch noch die Zeit davonrennt. Ab und an helfen kleine Hilfsmittel wie Kirschen (zur Wiederbelebung mitten im Level) oder Zeitlupen, die wir gegen Echtgeld, aber auch zur Belohnung für die tägliche Dosis von PAC-MAN Friends erhalten.
Plagegeister inklusive!
Einige Freunde sind wahre Naturtalente und kommen mit besonderen Fähigkeiten daher. Dazu gehört beispielsweise ein PAC-MAN-Kollege, der mit jeder verputzten Kugel immer dicker und dicker wird. Oder ein Typ, der für Monster unsichtbar ist und diese ihm gar nichts anhaben können. Ähnlich wie im Original machen uns Gespenster nämlich das Leben schwer. Sogenannte Power-Kugeln bewirken da Wunder, denn sie ermöglichen es uns, die kleinen Plagegeister schlichtweg aufzumampfen. Für etwas mehr Nervenkitzel sorgen Level, in denen alles düster ist, ausgenommen die Stellen, an denen sich ein weiterer Freund von PAC-MAN befindet - eine bewegliche helle Leuchte. Von Episode zu Episode lassen sich die Macher was Neues einfallen, um Spieler am Ball zu halten und mit weiteren Ideen zu erfreuen.
So weit, so gut. Doch in PAC-MAN-Friends gibt es noch weitere Plagegeister, die weniger für Laune sorgen. Da wären zum einen Zwangspausen, die für Spiele dieser Art typisch sind. Ist das Set von fünf Leben aufgebraucht, müssen wir 30 Minuten warten, bis wir einen neuen Versuch starten können. Zwischenzeitlich sorgen auch Werbeeinblendungen für Zähneknirschen. Doch das ist alles halb so wild im Vergleich zur Steuerung.
Wer den Klassiker schon einmal gespielt hat, erinnert sich sicherlich noch, wie sich die gelbe Figur übers Spielfeld bewegt. Da gibt’s kein seichtes Nachfedern, das so wirkt, als stünde PAC-MAN auf Eis und würde unbeabsichtigt weiterrutschen. Bei Richtungsänderungen folgt das kleine Kerlchen von selbst, ohne Nachschlittern. Ganz im Gegensatz zu PAC-MAN Friends. Auch wenn Bandai Namco uns mit einer aufgefrischten Grafik und neuen Ideen erfreut, die Steuerung sorgt streckenweise für mächtig viel Frust. Egal ob per Touchsteuerung mittels vier Pfeilen (oben, unten, rechts, links), die genau getroffen werden sollen und zwischendurch überhaupt nicht reagieren oder per Kippen – glücklich werden wir mit keiner Version. Und wenn PAC-MAN nicht so will, wie wir es wollen, würden wir das Smartphone am liebsten in die Ecke feuern.
PAC-MAN Friends Wertung
Nach 50 durchgespielten Levels:
Grafik:
Auf den ersten Blick ähneln sich die Level sehr. Erst die unterschiedlichen Episoden sorgen für Abwechslung und frischen Wind. Für ein Mobile Game ist die Grafik absolut passabel, die Figuren sind simpel gestaltet, aber dennoch nett anzuschauen.
Sound:
Es klimpert und klimpert hier und da. Der Sound ist in Ordnung, aber nicht außergewöhnlich beeindruckend.
Umfang:
Aktuell stehen 95 Levels aufgeteilt auf 6 Episoden bereit, hinzu kommen 8 unterschiedliche Freunde. Zunächst ausreichend, im Vergleich zu anderen Spielern dieser Art jedoch noch sehr wenig. Immerhin: Nachschub soll in Kürze kommen.
Free-to-Play-Balance:
Die Android-Version ist free-to-play. Nach dem kostenlosen Download können wir alle Level nacheinander freischalten. Kirschen und Zeitlupen sowie zusätzliche Leben können wir hinzukaufen, müssen es aber nicht, um weiterzukommen. Sind fünf Leben futsch, ist eine Zwangspause angesagt. Damit kann man sich noch einigermaßen anfreunden. Im Gegensatz zur iOS-Version: Diese schlägt mit 3,59 Euro zu Buche und bietet außerdem zusätzliche In-App-Käufe.
Spielspaß:
Fans des Klassikers dürften enttäuscht sein, wenn sie ein Spiel im Original-Stil erwarten. Wer aber mit einer modernen, etwas abgewandelten PAC-MAN-Version und einem Rätselspiel mit unzähligen Labyrinthen was anfangen kann, für den ist das Mobile Game eigentlich durchaus geeignet. Eigentlich. Denn nichts frustriert mehr als die Steuerung.
- Einfacher Einstieg
- knifflige Rätsel mit unterschiedlichen Zielen
- Freunde mit individuellen Fähigkeiten
- Steuerung ist ein Graus
- begrenzte Leben sorgen für Zwangspausen
PAC-MAN Friends Fazit
Unsere Erwartungen an PAC-MAN Friends waren hoch. Schließlich steckt ein bekannter Protagonist im Titel, an den sich der eine oder andere von uns nur zu gern erinnert. Wer sich von diesem Mobile Game einen Ableger des Originals mit einigen neuen Features verspricht, wird enttäuscht sein. Alle anderen hingegen könnten an dem Spiel Freude haben, wären da nicht die Plagegeister, die noch nicht mal die bekannte Spielfigur selbst verspeisen kann und damit automatisch verschwinden lässt: Einerseits ist da die miserable Steuerung zu erwähnen. Nutzen wir die Pfeiltasten zum Steuern der Figuren, bleiben PAC-MAN und seine Freunde immer mal wieder an einer Ecke hängen, weil der eine Pfeil mitten im Geschehen eben doch nicht exakt getroffen und der Befehl damit nicht erkannt wurde. Sehr nervig, vor allem dann, wenn es in einem Level doch mal schneller voran gehen muss. Außerdem ist die ständige Warterei nach fünf fehlgeschlagenen Versuchen nervenaufreibend, erst recht, wenn viele davon auf Grund der Steuerung schiefgegangen sind.
Eines bleibt aber positiv hängen: Die Macher haben sich viel Mühe mit den verschiedenen Rätseln gegeben. Auch PAC-MANs Freunde mit ihren einzigartigen Fähigkeiten sorgen immer wieder für frischen Wind und Spielspaß im Labyrinth.