Filmumsetzungen sind so alt wie die Branche selbst und nur selten konnte die virtuelle Welt einer bekannten Marke überzeugen. Eines der treffendsten Beispiele dafür ist "E.T. the Extra-Terrestrial" von Atari. Dieses Spiel steht nicht nur sinnbildlich für den Zusammenbruch des Videospielmarktes 1983 in den USA, es gilt auch als eines der schlechtesten Spiele aller Zeiten. Nun hat sich die Branche in den letzten 30 Jahren stark gewandelt, aber das Gros der Film- und Serienverwurstungen kann immer noch nicht überzeugen. Zwar gibt es löbliche Ausnahmen wie GoldenEye 007, Batman Arkham Asylum oder Spider-Man 2, aber diese lassen sich weiterhin an einer Hand abzählen. Wir haben uns deshalb mal im Browser- und Free-to-Play-Bereich umgesehen, welche Games mit einer bekannten Marke gar nicht überzeugen können, quasi unsere Flop 5 der schlimmsten Filmlizenzen.
Top 5: Abgestürzte Filmumsetzungen
Fast and Furious
Der sechste Kinofilm mit Vin Diesel, Paul Walker und Dwayne Johnson wirft seine Schatten bereits voraus. Es macht also durchaus Sinn, ein Spiel auf Basis dieser Filmreihe zu entwickeln. Wann hat man als Spieler schon einmal die Möglichkeit, auf dem Fahrersitz einer echten PS-Schleuder zu sitzen und die Reifen qualmen zu lassen? Da wird die Lachgaseinspritzung aktiviert, das Gaspedal durchgedrückt und die anderen Fahrer sehen einen nur noch von hinten. Dazu noch der markante Benzingeruch in der Nase und wir fühlen uns schon fast als cooler als ein ¼-Meilen-Fahrer. Haha, weit gefehlt! Fast and Furious ist nichts weiter als eine schnöde Tabellenkalkulation, die nicht einmal besonders viel Spaß macht. So kann einem auch das Autofahren vermiest werden, na ja, wenigstens leisten wir so unseren Beitrag zum Umweltschutz.
Der Hobbit: Armeen des Dritten Zeitalters
Die "Der Herr der Ringe"-Lizenz gehört ohne Frage zu den gewinnträchtigsten Marken der letzten Jahre. Seit mehr als einer Dekade begleiten uns die Filme mit Aragorn, Legolas und Frodo. Dabei sind durchaus einige passable Games bei rumgekommen. Herr der Ringe Online, Schlacht um Mittelerde oder wie sie alle heißen. Das Browserspiel Der Hobbit: Armeen des Dritten Zeitalters gehört leider nicht dazu. Das Spiel lässt sich am besten als Mischung aus Schlacht um Mittelerde und Command & Conquer Tiberium Alliances beschreiben. Klingt nicht schlecht, oder? Schade nur, dass die Entwickler eine veraltete Technik verwenden und dem Titel eine unwürdige Optik verpasst haben. Das Spielprinzip ist zwar interessant, bietet aber nicht einmal ansatzweise so viele Möglichkeiten wie andere Genrevertreter, die weitaus älter sind. Heutzutage ist mehr drin im Browser.
Universal Monsters Online
Wer kennt sie nicht, die bekannten Filmmonster wie den Unsichtbaren Mann, Dracula oder Frankensteins Monster? Diese erdachten Figuren aus der Blütezeit Hollywoods bieten eigentlich genügend Potenzial, um zig einzelne Spiele zu erschaffen. Bigpoint dachte sich wohl: Warum nur ein Monster nehmen, wenn wir alle haben können? Also steckte das Hamburger Unternehmen die beliebten Finsterlinge gemeinsam in ein Spiel. Und was würde sich da besser eignen als das DotA-Spielprinzip? Auf dem Papier oder respektive dem Monitor hört sich das auch noch recht spannend und actionreich an. Leider ist in Universal Monsters Online davon nur wenig zu spüren, von der Brillanz eines League of Legends oder Dota 2 wollen wir an dieser Stelle gar nicht reden. Aber das scheint Bigpoint auch selbst bewusst zu sein. Seit gut einem Jahr gibt es keine Updates mehr. Hier haben wir wohl bald den nächsten Offline-Kandidaten.
Pirates of the Caribbean Online
Die Filmverwertung von Fluch der Karibik ist wieder mal ein Paradebeispiel, wie man es nicht machen sollte. Pirates of the Caribbean Online wird selbst vom Micky-Maus-Konzern nur stiefmütterlich behandelt und schwimmt lediglich im Kielwasser der teureren Filmumsetzungen, die ebenfalls nicht gerade das Gelbe vom Ei waren. Was Disney mit der Onlinevariante abliefert, kann nur als mutig bezeichnet werden. Bei anderen Firmen kommt so etwas nicht einmal durch die interne Qualitätskontrolle. Wir sprechen hier von einem Downloadgame, welches selbst als Browserspiel noch den Preis für den hässlichsten Titel gewinnen würde. Allgemein sieht das Spiel wie von betrunkenen Piraten zusammengeklatscht aus. Hölzerne Animationen, sterile Grafik und ein absolut uninspiriertes Kampfsystem. Ein Wunder, dass Captain Jack Sparrow nicht persönlich vorbeigekommen ist und die Entwickler aufgeknüpft hat.
Game of Thrones Ascent
Das Lied von Feuer und Eis. Die Fernsehserie bricht derzeit weltweit die Rekorde und zieht eine gigantische Marketingmaschinerie hinter sich her. Die passende Spieleumsetzung darf dabei natürlich nicht fehlen. Neben einem Clientgame, von dem bis auf eine schicke Optik nichts bekannt ist, gibt es auch einen Titel für das größte soziale Netzwerk der Welt. Was sich die Entwickler bei Game of Thrones Ascent jedoch gedacht haben, ist uns schleierhaft. Das Spiel lässt so ziemlich alles vermissen, was an der TV-Serie und den Büchern so spannend und faszinierend ist. Stattdessen klicken wir uns durch endlose Textboxen und Ladebalken, die mit kleinen Bildern verschönert wurden. Wirkliche Spannung will da nicht aufkommen. Da warten wir doch lieber auf das Unity-Browserspiel. Brace yourself, Game of Thrones Seven Kingdoms is coming! Hoffentlich. Denn auch an der Front verhält sich Bigpoint erstaunlich ruhig in den vergangenen Monaten.