Nach den dramatischen Unfällen von Michael Schumacher und Angela Merkel sollen Skipisten sicherer werden; nicht die an echten Berghängen, sondern in dem Wintersportspiel Snow. Die Entwickler sähen sich dazu gezwungen, Maßnahmen zu ergreifen, um den Spielern ein Sicherheitsbewusstsein zu vermitteln. In der Community kommen die Neuerungen nicht gut an, viele werfen den Entwicklern Heuchelei und Geldmacherei vor.
Quatsch am Dienstag: Mehr Sicherheit in Snow nach Skiunfällen
Méribel - Der Skisport hat keine leichten Tage hinter sich. Am 29. Dezember war Formel 1 Rekordweltmeister Michael Schumacher bei einer Abfahrt schwer gestürzt, Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte gestern einen ähnlichen Unfall und der amerikanische Skisuperstar Lindsey Vonn musste erst heute ihre Olympiateilnahme aufgrund einer Knieverletzung absagen. Für Peppermont Productions, Entwickler des Wintersportspiels Snow, ist das Grund genug, um umfassende Neuerungen ins Spiel zu integrieren, die für ein Sicherheitsbewusstsein bei den Spielern sorgen sollen. Eine dieser Maßnahmen ist beispielsweise ein Einführungsvideo, das vor jeder Spielrunde abgespielt wird.
Für das Trainingsvideo hat das Studio die Rechte an dem im Internet populären Skilehrer “Gipsfuß” aus der Serie South Park eworben. Offenbar eine ziemlich teure Angelegenheit, denn sage und schreibe 11 Werbepausen sind über den nicht ganz zweiminütigen Clip verteilt. Und auch die anderen, angeblich dringend notwendigen Sicherheitsvorkehrungen dürften eine Menge Geld gekostet haben, gemessen an ihren Preisen: Für einen Helm, der ab sofort Pflicht ist, müssen Spieler beispielsweise rund 50 Euro zahlen - den Wert eines echten Helms. Die Verantwortlichen von Peppermont betonen jedoch ausdrücklich ihre guten Absichten und verweisen auf andere, kostenlose Features wie dem Paparazzi-Schreck.
Um auf das unmögliche Verhalten der Paparazzi während des Krankenhausaufenthalts von Michael Schumacher aufmerksam zu machen, können Spieler in Snow zukünftig nur einen Screenshot in einer Stunde machen. Versuche, mehr Schnappschüsse zu landen, werden mit heftigen Punktabzügen bestraft. Vollstrecker ist der US-Rapper Kanye West. Der Musiker ist dafür berüchtigt, unliebsame Fotografen an die Gurgel zu gehen. Virtuellen Skifahren erleben einen solchen Ausbruch aus der Egoperspektive, sobald sie gegen die Screenshot-Regel verstoßen.
Quelle: Sven Hannawald, ehemaliger deutscher Skispringer und Ranglistenerster in Snow