Als vor ein paar Jahren Hitman – Absolution auf den Markt kam, hatte Square Enix die Idee, das Spiel im Vorfeld mit einem kostenlosen Vorbestellerbonus zu bewerben. Mit der sogenannten Hitman Sniper Challenge bot man Spielern die Möglichkeit, schon einmal in das Spiel hineinzuschnuppern und damit die Wartezeit bis zum Release zu überbrücken. Nun wird das Konzept wieder aufgegriffen, dieses Mal jedoch als eigenständiges Spiel für mobile Endgeräte mit den Betriebssystemen Android und iOS. Im Gegensatz zu früheren Ankündigungen ist Hitman: Sniper kein free-to-play Titel geworden. Genau wie bei Hitman Go müssen knapp fünf Euro gelöhnt werden.
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Kurz gesnackt: Hitman - Sniper
Ein paar nervenaufreibende Stunden an der Küste
Schauplatz ist dieses Mal nicht ein Hochhaus in Chicago, sondern eine idyllische High-Tech-Villa in der malerischen Bucht von Montenegro. Als Auftragskiller Agent 47 lege ich mich auf die Lauer und kriege von meiner Agentur verschiedene Aufträge, die es zu erledigen gilt. Meist geht es darum, eine bestimmte Zielperson auszuschalten. In der Villa herrscht derweil geschäftiges Treiben. Manche Gäste feiern, andere diskutieren wichtige Geschäfte und so mancher Partygänger vergnügt sich mit einem leichten Mädchen. Zwischen den Anwesenden verbergen sich zahlreiche Verbrecher sowie Sicherheitsleute, so dass ich immer die Augen aufhalten muss und lieber eine Minute länger warte und dafür den perfekten Augenblick abpasse.
Als Kenner von Hitman Sniper Challenge weiß ich sofort, wie der Hase bei diesem Mobile Game läuft und worauf ich im Spielverlauf achten muss. Neben meinem Hauptziel darf ich die Nebenaufgaben nicht vernachlässigen, denn ohne die gilt eine Mission nicht als bestanden. Unter anderem kann das eine bestimmte Punktevorgabe sein, einen Sicherungskasten zum Explodieren zu bringen oder spezielle Tötungsvoraussetzungen wie zum Beispiel einen Kopfschuss zu setzen, während die Person läuft. Am einfachsten lässt sich das an einem beispielhaften Auftrag veranschaulichen.
Auszug aus dem Leben eines Killer:
Meine Mission ist es, einen Mann namens Markus Krug auszuschalten – mit einem Kopfschuss, das ist die Nebenbedingung! Durch das Zielfernrohr meines Gewehrs schaue ich mir den Schauplatz genauer an. Ich präge mir Laufwege ein und versuche Blickfelder zu antizipieren. Langsam erhöht sich mein Puls, das Fadenkreuz wandert stetig umher und die Finger werden auf dem Touchscreen ein wenig feucht. Nach kurzer Zeit habe ich mein Opfer erspäht, aber es ist umringt von Sicherheitsleuten. Nun heißt es für mich Ruhe zu bewahren und den richtigen Zeitpunkt abzuwarten. Als er sich auf den Weg nach draußen macht und dabei seinen Bodyguard für einen Moment allein lässt, ergreife ich die Gelegenheit beim Schopf. Ein kurzer Stupser auf den Touchscreen und der virtuelle Abzug schnellt nach hinten. Im nächsten Augenblick sehe ich, wie sich eine riesige Blutfontäne im Bereich hinter dem Opfer auf Wände, Boden und Fenster legt. Es herrscht helle Aufregung in der Villa, aber mein Auftrag ist erfüllt und niemand hat eine Ahnung, von wo der Schuss kam und dass ich der Schuldige bin. Wenige Augenblicke später habe ich meine Nachbesprechung.
Besseres Equipment - höhere Wertung
Etwa in dieser Art spielen sich die rund 150 Aufträge an der Küste Montenegros ab. Danach folgt eine kurze Einsatzbesprechung und je nachdem, wie erfolgreich ich war, hagelt es Kohle oder Komponenten für Gewehre. Insgesamt gibt es 13 dieser Schießprügel, die sich teilweise auch kaufen lassen. Für die Langzeitmotivation sorgen hingegen weltweite Ranglisten, auf denen ich mich mit Auftragskillern aus aller Herren Länder vergleichen kann. Außerdem ändern sich immer wieder kleine Details in der Villa und drumherum, so dass ich ständig auf neue Dinge achten muss.
Eindruck nach einer halben Stunde auf der Lauer liegen:
Hitman: Sniper lässt mich in die Haut eines Auftragsmörders schlüpfen. Ich muss mit einer strategischen und sorgfältigen Vorgehensweise verschiedene Zielpersonen ausschalten und Nebenmissionen erfüllen. Bereits nach kurzer Zeit hatte mich das Spielgeschehen gepackt, wieder einmal. Die Steuerung funktioniert nach einer moderaten Eingewöhnungsphase problemlos. Allerdings eignet sich ein Tablet deutlich besser zum Spielen als ein Smartphone, denn je größer der Finger ist, desto mehr verdeckt er vom Geschehen. Schade ist eigentlich nur, dass es lediglich einen Schauplatz gibt. So schön Montenegro auch aussieht, ein wenig mehr Abwechslung hätte dem Titel sicherlich keinen Abbruch getan.