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Firefall wurde auf der gamescom 2012 zum ersten Mal einer breiten Öffentlichkeit in Europa vorgestellt. Selbstverständlich haben auch wir einen Blick auf den kommenden Comic-Shooter mit eSports-Ambitionen geworfen. Hinter dem Projekt steht das Team von Red 5 Studio. Der Entwickler wurde unter anderem von ehemaligen Blizzard-Mitarbeitern gegründet. Mal schauen, was sie mit dem neuen Spiel vorhaben. Wir waren jedenfalls positiv überrascht.

Firefall erzählt die Geschichte einer alternativen Zukunft der Erde. Auf unserem Heimatplaneten sind die Ressourcen zur Neige gegangen und die Menschheit sucht nach neuen Möglichkeiten, die Energiebedürfnisse zu befriedigen. Diese wurden mit dem Crystite auch gefunden. Allerdings hatte das auch die Ankunft einer grausamen und brutalen Alienrasse zur Folge: den Melding. Zusammen mit den Invasoren brach zudem ein alles vernichtender Energiesturm auf die Erde nieder, der fast den gesamten Planeten in eine tödliche Wolke gehüllt hat. Die verbliebenden Menschen haben sich in geschützte Gebiete zurückgezogen und müssen sich nun der Bedrohung stellen.

Der Comic-Shooter besteht eigentlich aus zwei Spielen. Zum einen können wir mit anderen Spielern zusammenarbeiten, um die tödliche Energiewolke und die Aliens zurückzudrängen und zum anderen können wir in verschiedenen PvP-Modi unser Können gegen andere Mitspieler beweisen. Im Koop spielen wir mit mehreren hundert Spielern gemeinsam gegen die außerirdische Bedrohung. Je erfolgreicher wir dabei sind, umso mehr Ressourcen, meist in Form von Crystite, sammeln wir von den Aliens. Damit bauen und betreiben wir dann einen orbitalen Laser, mit dem wir weitere Gebiete auf der Erde bewohnbar machen. Aber ganz so einfach ist das natürlich nicht. Die Aliens, die etwas an die Bugs aus dem Film "Starship Troopers" erinnern, starten immer wieder Angriffe auf unsere Kolonien. Dabei kann es vorkommen, dass wir gewisse Festungen verlieren und uns erneut vorkämpfen müssen. Einfacher wird das Geschehen, wenn wir uns mit anderen Mitspielern zu kleinen Armeen zusammenschließen und gemeinsam durch die Gegenden ziehen. Das hat nicht nur den Vorteil einer erhöhten Feuerkraft. Wir können zum Beispiel im Team einen Bohrer einsetzen, der es uns erlaubt, auch in unwegsamem Gelände nach Crystite zu suchen. Dass so eine große Operation natürlich Aliens anzieht, versteht sich von selbst.

Irgendwann hat uns aber die Lust gepackt, anderen Spielern ordentlich eins auf die Mütze zu geben. Die verschiedenen PvP-Modi wählen wir direkt im Spiel aus. In den von uns besetzten Gebieten gibt es zahlreiche Terminals, von denen aus wir uns in actionreiche Mehrspielergefechte stürzen können. Von einfachen Deathmatch-Partien über Capture-The-Flag zu teamorientierten Gefechten ist alles dabei, was das Herz begehrt. In verschiedenen Highscore-Listen kämpfen wir uns allein oder im Clan an die Spitze. Das geht aber nur, wenn wir unseren Charakter auch optimal beherrschen. Statt auf ein Klassensystem setzt Entwickler Red 5 Studios auf Battleframes, die den Charakteren verschiedene Fähigkeiten verleihen und die wir nach Lust und Laune einfach wechseln können. Eines haben alle Anzüge gemeinsam: Sie verfügen über ein Jetpack, mit dem wir kurze Strecken fliegen können. Dank der Anzüge können wir uns auf verschiedene Aufgaben spezialisieren. So gibt es Anzüge für offensive oder defensive Spielertypen sowie Anzüge mit besonders hoher Schutzkraft. Zudem können wir die Battleframes mit allerlei Zusatzmodulen ausrüsten, um beispielsweise automatische Geschütze in der Gegend zu platzieren oder die eigenen Waffen zu verbessern.

Optisch hat Firefall einen guten Eindruck bei uns hinterlassen. Die Comic-Welt wirkt stimmig und kann mit vielen Details überzeugen. Besonders der Stil der Charaktere und Gegner wirkt frisch und hebt sich vom üblichen Sci-Fi-Einerlei ab. Außerdem ist Firefall wirklich rasant, ohne dass das Spiel großartig ins Stocken gerät. So machen Mehrspielergefechte doppelt Spaß. Soundtechnisch bekommen wir eine englische Sprachausgabe und knackige Effekte spendiert. Zudem stechen besonders die schrecklichen und schmatzenden Geräusche der Aliens heraus, so dass wir diese noch viel schneller zurückdrängen wollen.

Ersteindruck:

Firefall überrascht und das im positiven Sinne. Schnelle Gefechte, viele Modifikationsmöglichkeiten der Battleframes und ein motivierender Koop-Modus. Was will man eigentlich mehr? Das, was wir bislang gesehen haben, hat uns außerordentlich gut gefallen. Schade nur, dass es auf der gamescom 2012 nicht möglich war, mit mehreren hunderten Spielern gemeinsam die Aliens in die Schranken zu weisen. Aber auch so ist Firefall mehr als nur einen Blick wert gewesen.