Urzeitmonster, Laserknarren und Wilder Westen. Das ist so durchgeknallt, das kann doch nur klappen! Oder? Nur selten waren wir bei einem Spiel von Anfang so interessiert wie bei Dino Storm. In der endlosen Masse an drögen Schauplätzen, Stichwort Weltraum oder Piraten, ist dieses Onlinespiel nicht nur etwas erfrischend Neues, sondern ohne Übertreibung mal richtig abgefahren. Wer erinnert sich noch an die alten US-Zeichentrickserien Dino Riders und BraveStarr? Wenn ja, das hier ist für euch! Gleich zu Beginn werden wir mit einem T-Rex und einer Kamerafahrt begrüßt. Und nicht nur die Zwischensequenzen sind für ein Browsergame ungewöhnlich. Auch das Spiel selbst ist komplett in 3D gehalten. Ersteindruck ist also Daumen hoch. Wie es sich für ein Online-Rollenspiel gehört, darf ein Avatargenerator auch in Dino Storm nicht fehlen. Die Auswahl im Charaktereditor könnte üppiger ausfallen, aber zumindest für etwas Individualität ist gesorgt. Mit wenigen Klicks ist die Entscheidung getroffen. Unsere Wahl fällt auf einen blassen Jungspund ganz in Grün gekleidet. Ein Greenhorn eben. Ausgestattet mit futuristischer Megawumme und grünhäutigem Dino reiten wir los. Unser Ziel ist DinoVille, die legendäre Stadt und unsere zukünftige Heimat. Auf dem Weg dorthin bringen uns einige Altsaurierbesitzer den Umgang mit den elementaren Spielfunktionen bei. Aufträge einholen, Dino tränken und Banditen umballern, viel mehr braucht’s doch nicht zum Wildwesthelden, oder?
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Dino Storm Test: Der lange Weg zum T-Rex



Eine Stadt voller Hoffnung …
Das ist sie also. Dinoville. Die Stadt, in der man als einfacher Dinoreiter zum ruhmreichen Sheriff aufsteigen kann. Auf den ersten Blick wirkt sie ziemlich groß. Schnell sprechen wir den erstbesten NPC an und fragen ihn nach Arbeit. Unser Hilfsangebot wird dankend angenommen und eh wir uns versehen, verdingen wir uns parallel als Postbote, Fischnetzbefüller oder Katzendompteur. Die Säbelzahnkatzen stellen uns zum ersten Mal vor eine kleine Herausforderung. Gut, dass auch unser vergleichsweise zierlicher Startdino scharfe Krallen hat und ordentlich mitkämpfen kann. Dank seiner Sprungattacke haben Brontops und Co. aber nicht wirklich eine Chance.



Manche Aufgaben erledigen wir gemeinsam mit anderen zusammen, dann geht’s schneller. Die meisten Quests drehen sich eh ums Erlegen einer bestimmten Anzahl einer bestimmten Dinoart. Da schadet es nicht, wenn einem ein Carnotaurus-Reiter aushilft. Immer nur Sachen aufzusammeln und Urviecher abzuknallen kann schnell öde werden, wenn das immer so weitergeht …
Wir sind jetzt Level 5. Und so toll unser kleiner, flinker Flitzer auch ist, etwas mit mehr Biss wäre nicht verkehrt. Wir haben ja gerade erlebt, wie die Großen austeilen können. Wir wollen auch einen von den Fleischfressern mit den dicken zwei Beinen … oder zumindest einen der zähen Vierbeiner.
Auf zum Dino-Händler!
Gut, für den Carno brauchen wir einen Haufen Gold oder 30 Smaragde Stufe 5. Woher wir die kriegen sollen, zeigen uns wie immer die blauen Fußstapfen. Der Weg führt uns aus dem DinoVille-Gebiet hinaus, also zu den wirklich knallharten Gegnern. Vorher satteln wir aber besser noch schnell auf einen Centrosaurus um. Der robuste Verwandte der berühmten Dreihorngesichts kostet uns lediglich ein paar Saphire, die wir bei früheren Botengängen mit aufgelesen haben. Praktisch! Außerdem hat er ein paar beeindruckende Angriffe auf Lager. Jetzt fühlen wir uns bereit für die große, weite Welt.
Edelsteine in den Goldfeldern
Wir werden schnell fündig. Entelodons nahe der BBQ-Station hinterlassen die wertvollen Smaragde. Warum auch immer. Was Dinos mit Edelsteinen zu tun haben, wäre eine Frage, die sich in diesem Sci-Fi-Urzeit-Wildwest-Spiel sowieso nicht stellt. Ist halt so. Trotzdem sind 30 Smaragde nur mit ausdauerndem Grinden zu sammeln, und darauf haben wir im Moment keine Lust. Wir schauen uns lieber in den Goldfeldern um. Dem Namen nach scheint es sich ja um eine gewinnbringende Gegend zu handeln. Und mit Gold hätten wir den Carno ja auch kaufen können.



Auch hier müssen wir nicht lange suchen, um neue Aufgaben und Herausforderungen zu finden. Der Schutz eines Konvois verlangt uns nicht viel ab, ebenso wenig stellen uns die Banditen vor Probleme. Vorsicht ist dennoch geboten, denn manch wilder Bestie in den Goldfeldern sind wir einfach noch nicht gewachsen. Beispielsweise greift uns aus dem Nichts ein Parasaurolophus an. Und schon liegen wir im Wüstensand und warten darauf, wiederbelebt zu werden. Dank Kompakten Erholungskit geht das auch recht schnell, trotzdem sollten wir besser gleich unsere Sachen einsammeln und die dicken Hufe in die Hand nehmen, bevor der Parasaurolophus erneu… zu spät. Das Mistvieh ist echt aggressiv! Fünf Mal stehen wir wieder auf, nur um quasi am gleichen Ort wieder ins Gras zu beißen. Und nun sind die Erholungskits aufgebraucht. Nutzen wir jetzt den Respawn in DinoVille, dann sollten wir uns sputen, denn nach 15 Minuten sind unsere liegengelassenen Gegenstände verloren. Alternativ stehen uns auch naheliegende Rückzugslager anderer Spieler zur Verfügung. Doch dazu gleich mehr. Auf dem Rückweg zu unserer Hose und den Smaragden begegnen uns andere Cowboys mit teils riesigen Sauriern, mit denen wir ab jetzt gemeinsam auf Großwildjagd gehen und dem ungemütlichen Riesen zu Leibe rücken. Auf einmal ist die Bestie kein Problem mehr. Es macht absolut Sinn, nicht allein umher zu streifen, sondern sich einem der Clans anzuschließen.
Pimp my Dinosaur
Natürlich haben wir auch unabhängig von anderen ausreichend Gelegenheit, besser und stärker zu werden. Als Waffennarr bietet uns der Knarrenladen in DinoVille eine kleine Auswahl an Laserpistolen. Das entsprechende Level und Kleingeld vorausgesetzt, können die einzelnen Sci-Fi-Büchsen zusätzlich noch aus- und aufgerüstet werden. Unsere Klamotten liefern uns im Gegenteil überhaupt keine besseren Atrribute. Anstatt dessen kommen die gesammelte DNS-Spuren und später auch die Implantate ins Spiel. Wir tunen einfach unseren Dino! Mehr Stärke, Trefferpunkte oder eine schnellere Regenerationsrate? Oder doch lieber eine erhöhte Chance Angriffen auszuweichen? Mit jeder Stufe und jedem Einbau wird unser Liebling sichtbar besser.
Mit dem hochgezüchteten Saurier wagen wir einen Blick in den Mokon-Dschungel, das dritte Gebiet neben den Goldfeldern und der Westernstadt. Hier treffen wir wieder auf NPCs und andere Spieler sowie einen Haufen gefährlicher Urzeitviecher. Wir merken aber ebenso, dass uns das Hochleveln ab Stufe 5 wesentlich schwerer fällt, und das nicht nur im dichten Mokon-Wald. Die Levelkurve wird sichtbar flacher. Höchste Zeit, sich nach einem anderen Zeitvertreib umzusehen. Wie wär‘s als Minenbetreiber oder Stationsvorsteher?



Wer hat, der kann
Eine weitere Möglichkeit in Dino Storm voranzukommen, besteht darin, sich als Pächter ein Zubrot zu verdienen. Besitzen wir die Kontrolle über ein Gebäude, erhalten wir quasi fürs Nichtstun Gegenstände und Rufpunkte. Als Betreiber eines Rückzugslagers zum Beispiel werden wir jedes Mal belohnt, wenn ein anderer Dino-Reiter an dieser Stelle wiederbelebt wird. Wenn wir einen Claim halten, wandern sogar Beutel voller Nuggets in unseren Rucksack. Leider bringen uns die Edelmetallklumpen dann nicht die erhoffte Goldquelle, sondern „nur“ ein Plus an Rufpunkten. Unser Ruf ist das Wichtigste überhaupt! Schließlich wollen wir irgendwann einmal als stolzer Sheriff auf einem T-Rex durch die Wüste reiten.



Wann kommt endlich mein Tyrannosaurus Rex?
Klar, jeder Ranger will mit dem bekanntesten aller Dinos umherziehen. Gegen den T-Rex stinkt selbst der beeindruckende Brachiosaurus mit seinem langen Hals ab. Aber mal eben beim Dino-Händler reinschauen und den König mitnehmen, nein, so einfach ist die Sache nicht. Den T-Rex muss man sich verdienen, denn er ist das Zeichen des höchsten Amts im Spiel: das des Sheriffs. Mit Hilfe unserer gesammelten Rufpunkte stellen wir uns zur Wahl.
Wissenswertes zu den Rufpunkten
Die Wahlen im Rathaus sind nicht das Einzige in Dino Storm, wozu Rang und Name wichtig sind. Auch um die berüchtigten Geächteten-Ranger zu Hilfe zu rufen, brauchen wir einen guten Ruf. Einen hohen Bekanntheitsgrad können wir uns auf unterschiedliche Art und Weise verdienen. Die einfachsten Wege wären über schicke Kleidungsstücke, den Besitz von Claims und durch Errungenschaften. Der Haken: Die Punktzahl nimmt jeden Tag auch wieder ab. Unser Ruf verblasst also im Laufe der Zeit, muss ständig erneuert werden.
Die Ämter in DinoVille sind eine aufeinander aufbauende Hierarchie, noch einmal unterteilt in mehrere Straßen und Distrikte. Andere Straßenbewacher haben wesentlich mehr zu sagen. Bis zum Chef der ganzen Stadt ist es noch ein langer Weg. Ein sehr langer. Vorerst steht uns nur das Amt des Rangers offen. Für ein paar Dino-Dollar werfen wir unseren Namen in die Waagschale, nur um festzustellen, dass es noch nicht weit her ist mit unserer Ehre und dem Einfluss in DinoVille.
Dino Storm Bewertung
- Gelungener Einstieg
- Ausgefallenes Setting
- Schicke Grafik
- Premium auch durchs Spielen
- Teils störrische Steuerung/Wegfindung
- Generische Quests
- Zu wenig Inhalte
Dino Storm Wertung nach wenigen Stunden:
Grafik: 89 von 100
Sound: 82 von 100
Einstieg: 88 von 100
Abwechslung/Spielspaß: 68 von 100
Handling/Gameplay: 75 von 100
Originalität: 96 von 100
Gesamt: 83 von 100
Fazit
Was für eine abgefahrene Spielwelt! So abgedroschen es auch klingen mag: Dino Storm verdient das Prädikat „Einzigartig“! Aber reicht das? Auch die für ein Browsergame gute 3D-Grafik und der schicke Einstieg können auf Dauer nicht über Schwächen hinwegtäuschen. Dino Storm wird doch schneller als erwartet überschaubar. Die generischen Quests hat man schnell durch und auch satt. Und drei Gebiete sind neun Monate nach Release eindeutig zu wenig. Den scheinbar unendlichen Weg zum Tyrannosaurus Rex nehmen nur die wenigsten zum Ansporn. Längerfristig interessant ist derzeit immerhin der Clan-Kampf um die Claims. Mit der Updateserie namens „Kämpfen Runderneuert“ wird das Browsergame gerade umgebaut, bislang stimmt die Entwicklungsrichtung. Verbesserungen werden mittlerweile über den Spielfortschritt freigeschaltet. Die dafür benötigen Gegenstände finden wir nebenbei auf der Dinojagd (auch wenn einige Hinterlassenschaften wie Edelsteine inhaltlich nicht wirklich Sinn ergeben). Konsequente Weiterentwicklung ist trotzdem nötig, damit einem beim ständigen Bringen und Umbringen nicht die Lust vergeht.