Seit Mitte Dezember lief Command & Conquer Tiberium Alliances in der geschlossenen Testphase, jetzt dürfen endlich alle ran! Die deutsche Open Beta ist gestartet. Auf dem "Hands On"-Event vor wenigen Tagen in Köln hat Spielepublisher Electronics Arts das erste offizielle Browsergame aus dem C&C-Universum ausführlich vorgestellt. Wir haben die Gelegenheit genutzt, um uns das Spiel näher anzusehen.
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Command & Conquer Tiberium Alliances Vorschau: Gelingt der Genrewechsel?
Als Kommandant einer eigenen Basis kümmert ihr euch in Tiberium Alliances um den Abbau von Ressourcen, sorgt für einen regelmäßigen Nachschub und sichert euer Gebiet gegen feindliche Übergriffe. Für eure militärischen Unternehmen stellt ihr eine schlagkräftige Armee auf die Beine und schließt euch mit anderen Spielern zu Allianzen zusammen, um neue Gebiete unter eure Kontrolle zu bringen. Der Fokus liegt auf dem Kampf Allianz gegen Allianz - hört sich alles in allem zunächst nach klassischer Aufbaustrategie im Browser an.



Wie viel C&C steckt in Tiberium Alliances?
Tatsächlich entpuppt sich Command & Conquer Tiberium Alliances als taktisches Onlinespiel mit Tiefgang und kann zudem mit gleich mehreren innovativen Ideen auftrumpfen. C&C hat das Genre Echtzeitstrategie auf dem PC hierzulande geprägt wie keine zweite Computerspielreihe in den 90ern und der Wechsel hin zu einem browserbasierten Aufbauspiel dürfte für den einen oder anderen Fan der Marke eine harte Nuss sein. Entwickler EA Phenomic hat das Browsergame zur "Command and Conquer"-Reihe als Ergänzung im Tagesablauf eines Coregamers konzipiert. Gespielt wird nicht am Stück, sondern in wenigen kurzen Sessions mehrmals am Tag. Maximal drei Logins á 15 bis 20 Minuten sollen völlig ausreichen, um kompetitiv ganz oben mitspielen zu können, so das Credo der Entwickler.
Wie viel Command and Conquer im Browserspiel Tiberium Alliances wirklich steckt, merkt ihr, wenn ihr das Spielkonzept mit dem von Lord of Ultima oder anderen Spielen des Genres vergleicht: Im Fokus der Entwickler steht nunmehr nicht die Ökonomie mit der Kontrolle über hunderte Städte, sondern der direkte Kampf. Das ist dann auch ein vielfach beschworenes Motto der TA-Entwickler: Action, sobald du dich eingeloggt hast! Die eingebaute Spielmechanik ermöglicht es, auf stundenlange Märsche zu feindlichen Stützpunkten zu verzichten oder lange Wartezeiten in Kauf nehmen zu müssen. Ganz im Stil der PC-Reihe Command and Conquer eben.
Erzfeinde der ersten Stunde
Command & Conquer Tiberium Alliances richtet sich prinzipiell eher an erfahrene C&C-Veteranen, die die früheren Teile der PC-Saga gezockt haben und nun den Kampf ums Tiberium in einer neuen Art und Weise aufnehmen wollen. Mit der Global Defense Initiative (GDI) und der Bruderschaft von Nod sind dann auch zwei verfeindete Parteien der ersten Stunde von Command and Conquer vertreten. Die Hintergrundgeschichte von Tiberium Alliances spielt zwischen C&C 2 und 3, einem Zeitraum, in dem die Erzfeinde sich umorientieren müssen, neuen Herausforderungen stellen und auch in fraktionsübergreifenden Bündnissen zusammenschließen. Zurzeit könnt ihr euch nur für die Seite der GDI entscheiden, die NOD werden aber noch während der Open Beta verfügbar sein. Details zur zweiten Fraktion sind noch geheim, soviel konnten wir den Entwicklern aber schon entlocken: Neben grafischen Elementen wie der Benutzeroberfläche bietet die Bruderschaft vor allem beim Techtree Eigenheiten. Manche Einheiten halten früher Einzug ins Spiel, andere kommen dafür erst später als ihr GDI-Äquivalent. Die Economy hingegen unterscheidet sich nur wenig von ihrem Gegenpart. Zudem seid ihr nach Einführung der zweiten Fraktion in der Lage, auch innerhalb einer Allianz gemeinsam mit NOD- und GDI-Spielern auf die Jagd zu gehen.
Auf Seite 2 geht's weiter mit der NPC-Fraktion, dem Kampfsystem und Zukunftsplänen!
Auf der Jagd nach den Vergessenen
Die Weltkarte ist übersät mit Außenposten und Camps der NPC-Fraktion "Die Vergessenen". Details zur Geschichte dieses computergesteuerten Volks will EA in Kürze veröffentlichen. Zurzeit verhalten sich die Vergessenen noch passiv, stellen also im Gegensatz zu anderen Spielern keine Bedrohung für euch dar. Ihre gut verteidigten Stützpunkte bieten euch aber Aussicht auf verlockende Beute. Und kämpfen müsst ihr in Command & Conquer Tiberium Alliances! Nur so gelangt ihr beispielsweise an Forschungspunkte, um neue Einheitentypen entwickeln und weitere Basen aufbauen zu können.
Zu Beginn startet ihr am äußeren Rand der Karte. Eine Woche lang genießt ihr Anfängerschutz, um eure Basis hochzuziehen, die eigene Verteidigung auszubauen und euch auf kommende Schlachten vorzubereiten. Schließt ihr euch mit anderen Spielern zu Allianzen zusammen, lassen sich gleich mehrere Vorteile nutzen. So dürft ihr zum Beispiel innerhalb des Allianzgebiets mehr Kampfaktionen pro Tag ausüben. Im Verlauf des Spiels kämpft ihr euch immer weiter in das Gebiet der Vergessenen vor.
Verloren? Packt die Umzugskoffer!
Die Weltkarte in Tiberium Alliances ist nicht statisch, sondern vielmehr ein dynamisches Abbild eurer Allianzgebiete. Möglich macht’s das Umzugs-Feature, das es euch erlaubt, mit eurer Basis auf einen anderen Platz zu ziehen. Habt ihr einen feindlichen Stützpunkt plattgemacht, seid ihr 24 Stunden lang in der Lage, mit Sack und Pack in das frisch eroberte Gebiet zu springen - oder auch nicht. Anders herum ist nach einer Niederlage eure Basis nicht vollkommen ausgelöscht, sondern nur zum Wegzug in ein freies Gebiet gezwungen. Ihr werdet also lediglich vertrieben, behaltet euren Stützpunkt aber in kompletter Form mit allen Ausbauten. Der Vorteil liegt auf der Hand: Spieler, die mit den großen Allianzkriegen nichts zu tun haben wollen und es eher ruhig angehen möchten, werden nach und nach an den weniger umkämpften Rand der Karte gedrängt. Stärkere Allianzen wandern ins Zentrum der Welt, wo es am meisten zu holen gibt. Ihr konkurriert also nicht nur mit anderen Spielergruppen um die besten Außenposten der Vergessenen, auch neue Spieler vom Kartenrand fordern euch immer wieder heraus und drücken ihre Gebietsansprüche "von hinten" durch.
Gut geplant ist halb gewonnen
Auch das Kampfsystem selbst hebt sich ab vom Gros bestehender Browsergames-Standards. Jeder Stützpunkt, egal ob von Vergessenen oder von Spielern gehalten, wird von Süden her mit Verteidigungsanlagen geschützt. Auf einer taktischen Übersicht plant ihr eure Feldzüge und legt Position sowie Angriffswelle jeder angreifenden Einheit fest. Jede neue Welle trifft dann mit wenigen Sekunden Verzögerung auf dem Schlachtfeld ein. Unterschiedliche Gebäudetypen in jeder Basis bieten euch dabei taktische Schwerpunkte: Schafft ihr es nicht, auf breiter Front durchzustoßen, lohnt sich vielleicht ein konzentrierter Schlag auf nur schwach verteidigte Gebäude am Rand. Schaltet ihr beispielsweise das "Defense HQ" aus, legt ihr die Verteidigung der Basis weitgehend lahm und stoßt beim nächsten Angriff auf weniger Widerstand. Die Kämpfe selbst laufen vollautomatisch ab. Mittels Beobachterfunktion seid ihr in der Lage, die Schlachten anderer Allianzmitglieder live zu verfolgen und so gemeinsame Angriffe zu planen.
Command and Conquer - Worauf ihr wollt und überall!
Mit Beginn der Open Beta fiel auch der Startschuss für die hiesige Version und der ersten deutschsprachigen Welt von Tiberium Alliances. Jetzt braucht ihr keinen Zugangscode mehr, um das in HTML5 programmierte Browserspiel auf Herz und Nieren austesten zu können. Mit der Entwicklung ist zum freien Start aber längst nicht Schluss, wie EA betont. Neben inhaltlichen Erweiterungen steht für den Publisher das Thema "Multi-Plattform" ganz oben auf der Agenda. Erklärtes Ziel ist es, das C&C-Browsergame unverändert auf möglichst vielen unterschiedlichen Endgeräten spielbar zu machen. Kompatible Versionen für HTML5-fähige Smartphones und Tablets wie das iPad sind bereits in der Entwicklung. Dann heißt es: Command and Conquer gibt's auch für unterwegs – für alle, denen drei Mal fünfzehn Minuten am Tag doch nicht genug sind.