In Big Bait angelt ihr nicht einzelne Fische, sondern fangt Tonnen von Meeresbewohnern, um mit deren Verkauf reich zu werden. Wir haben uns das Spiel einmal genauer angeschaut.
Big Bait Test: Wirtschaftssimulation zur Hochseefischerei - Ein guter Fang!
Es gibt zahlreiche Angelspiele, in denen ihr euch eine Angelrute, Köder, ein Boot und andere Ausrüstung schnappt, um damit auf Fischfang zu gehen. Doch für Fischstäbchen sind bekanntlich keine einzelnen Angler verantwortlich, sondern ganze Fischereibetriebe, die Schiffe auf die hohe See schicken, um dort Tonnen von Fisch zu fangen. Genau dieser Thematik nimmt sich das kostenlose Browserspiel Big Bait an. Wer sein eigenes virtuelles Fischerei-Imperium aufbauen möchte, hat in diesem Titel die Gelegenheit dazu. Ob das Ganze ein gelungenes Spiel geworden ist, verraten wir euch in unserem Big Bait Test.
Ein kompletter Hafen zum Start
Big Bait ist eine klassische Wirtschaftssimulation. Ihr beginnt eure Karriere bereits mit einem kompletten Hafen. Der kommt unter anderem mit einer Werft, einem Marktplatz, einem Bauhof, aber auch einem Meeresmuseum sowie einem Restaurant daher. Die Gebäude sind natürlich nicht nur Zierde, sondern erfüllen jeweils einen eigenen Zweck. Im Bauhof lassen sich zum Beispiel die Ressourcen produzieren, die ihr etwa für den Bau neuer Schiffe benötigt. Die Werft wiederum bestimmt, wie viele Kähne ihr besitzen dürft. Auf dem ersten Level ist das lediglich eins. Wollt ihr mehr Seevehikel haben, müsst ihr das Gebäude ausbauen. Und dieses Prinzip gilt für euren kompletten Hafen: Ihr müsst zwar nichts komplett neu errichten, dafür lassen sich die Gebäude in mehreren Stufen upgraden. Und das ist auch absolut nötig, wenn ihr in Big Bait vorwärts kommen und immer mehr Schiffe haben, immer mehr Fisch lagern oder mehr Rohstoffe gewinnen wollt. In Big Bait lautet das Motto: Think big!
Der Ausbau all eurer Gebäude im Hafen von Big Bait verlangt natürlich nach virtuellen Moneten. Die Bauarbeiter schuften schließlich nicht für lau. Und wie werdet ihr euer Geld wohl in Big Bait verdienen? Natürlich mit dem Verkauf eurer gefangenen Fische. Da ihr direkt zu Spielbeginn bereits über ein kleines Boot verfügt, könnt ihr euch gleich aufmachen, eure ersten Exemplare zu fangen. Der erste Fischgrund ist nicht weit von eurem Heimathafen entfernt. Viel weiter kommt ihr mit eurem Boot allerdings auch noch gar nicht, da ihr nur einen kleinen Ausschnitt von der Weltkarte seht. Um weitere Bereiche der Map aufzudecken, müsst ihr eure Radarstation ausbauen. Nur so entdeckt ihr andere Fischgründe, bei denen weitere Arten zu fangen sind.
Dynamische Wirtschaft
Die Fischgründe beherbergen mehrere Arten mit jeweils unterschiedlichen Fangquoten, die in Prozent angegeben werden. In unserem Fall zum Beispiel waren 60 Prozent der gefangenen Fische auf unserer ersten Tour Barsche, 27 Prozent Karpfen und die restlichen 13 Prozent waren Degenfische. Alle paar Stunden werden die Fangquoten neu berechnet. Natürlich ist es nicht unwichtig, wie viele Tonnen ihr von welcher Fischart ergattert. Die Preise auf dem Fischmarkt in Big Bait sind nicht statisch, sondern werden regelmäßig aktualisiert. Heute kann es sich lohnen, fleißig Heringe zu fangen, weil sie einen sehr guten Preis erzielen, morgen schon könnten Makrelen lohnenswerter sein. Ihr solltet in Big Bait also genau darauf achten, wo ihr wann ein Schiff zum Fischen hinschickt, damit es sich auch wirklich bezahlt macht. Dazu stellt sich noch die Frage, wie oft die Route gefahren werden soll. Je öfter ein Boot zwischen Fischgrund und Hafen pendeln soll, desto länger dauert die Tour natürlich und desto mehr Treibstoff kostet sie euch.
In Big Bait braucht ihr Geduld – oder Geld
Treibstoff ist ein gutes Thema, denn damit wären wir beim Knackpunkt von Big Bait, den es sich mit so vielen anderen free-to-play Onlinegames teilt: Wenn euch das Benzin ausgeht, bleiben eure Schiffe so lange im Hafen stehen, bis sich eure Treibstoffreserven wieder automatisch aufgeladen haben. Alternativ gebt ihr Geld aus und kauft euch neues Öl. Wer Big Bait wirklich komplett gratis spielen möchte, hat mit vielen Wartezeiten zu kämpfen. Gerade im späteren Spielverlauf kann es schon mal eine ganze Weile dauern, bis ihr zum Beispiel ein Gebäude in eurem Hafen ausgebaut habt. Somit eignet sich Big Bait für zwei Arten von Spielern: Wer lediglich ein paar Mal am Tag für wenige Minuten schauen will, was sein virtueller Fischereibetrieb gerade macht, kann ohne Probleme für lau zocken. Wenn ihr bereit seid, den Entwicklern auch mal etwas Geld für ihre Arbeit zu überlassen, macht ihr schneller Fortschritte und könnt länger am Stück spielen.
Meeresrauschen statt Soundtrack
Technisch präsentiert sich Big Bait als ein simples 2D-Spiel. Daran ist grundsätzlich nichts verkehrt, schließlich können auch Titel ohne aufwendige 3D-Grafik hübsch aussehen. Und eine Wirtschaftssimulation lebt ja auch nicht primär von Grafikfeuerwerken. Zudem haben schlichte Games in der Regel den Vorteil, dass ihre Optik wesentlich zeitloser ist als die der großen Technikmonster: SNES-Spiele sehen heute noch gut aus, PlayStation-1-Titel kann sich kaum noch einer ohne Retrobrille anschauen, ohne Augenkrebs zu bekommen. Was wir damit sagen wollen: Big Bait sieht nicht schlecht aus. Die 2D-Modelle der Gebäude sind detailliert, nur die Weltkarte wirkt etwas karg. Die Animationen sind jedoch arg schlicht geraten. Andere Browserspiele machen da deutlich mehr her.
Während die Grafik von Big Bait auf einem akzeptablen Niveau ist, ist die Soundkulisse schon ein bisschen enttäuschend. Das permanente Meeresrauschen und die schreienden Möwen erinnern uns zwar an den letzten Strandurlaub, viel mehr gibt es aber auch gar nicht zu hören. Musik fehlt komplett.
- Auf der nächsten Seite findet ihr unsere Big Bait Bewertung!
Bewertung
Grafik:
Die 2D-Optik von Big Baig hat ihren Charme. Allerdings mangelt es der Weltkarte stark an Details und in Sachen Animationen ist Luft nach oben.
Sound:
Klar: Das permanente Meeresrauschen und die Möwen, die immer wieder aus den Lautsprechern schreien, passen zum Spiel und wirken recht entspannend. Da fühlt man sich sofort an seine Strandurlaube erinnert. Allerdings war es das dann auch schon mit der Soundkulisse in Big Bait: Es gibt keine weiteren Effekte und Musik fehlt komplett.
Umfang:
In Big Bait gibt es viel zu tun. Die Weltkarte ist groß, es gibt jede Menge Fischarten, Gebäude und Schiffe. Bis ihr alles ausgebaut habt, geht viel Zeit ins Land. Langzeitspaß ist also garantiert.
Spielspaß:
Big Bait mag vielleicht nicht die komplexeste Wirtschaftssimulation sein, schafft es aber dank des dynamischen Fischmarkts und der vielen Ausbaumöglichkeiten, auf lange Sicht zu motivieren. Es ist eher ein Titel für Gelegenheitsspieler, aber die werden sich wunderbar aufgehoben fühlen. Hinzu kommt, dass das Hochseefischen selten als Thematik in Spielen aufgegriffen wird. Allein dadurch hebt sich Big Bait von anderen Genrevertretern ab.
Free-to-Play-Balance:
Wer Big Bait nebenbei oder zwischendurch spielt, kann ohne Probleme komplett gratis zocken. Nur wenn ihr längere Zeit am Stück spielen wollt, gehen euch die immer längeren Wartezeiten auf die Nerven. Die könnt ihr umgehen, indem ihr Geld investiert. Ihr braucht also entweder Geduld oder Moneten.
- Großer Umfang
- Dynamische Wirtschaft
- Charmante 2D-Optik
- Leichter Spieleinstieg
- Detailarme Weltkarte
- Wartezeiten können nerven
- Keine Musik
Fazit
Big Bait lebt vor allem von seinem Setting beziehungsweise Thema: Hochseefischen findet nicht oft in Spielen statt. Wenn ihr also sowieso schon immer mal eine etwas andere Art von Wirtschaftssimulation spielen wolltet, ist Big Bait eine gute Wahl für euch. Es mag nicht das komplexeste Spiel der Welt sein, motiviert aber durch die vielen Möglichkeiten, das eigene Unternehmen zu vergrößern und profitabler zu machen. Gerade die dynamische Entwicklung der Marktpreise ist eine der großen Stärken des Spiels. Perfekt ist Big Bait nicht: Die 2D-Optik ist zwar an sich ganz hübsch, hier und da fehlt es aber an Details und Animationen. Außerdem vermissen wir irgendeine Form von Musik. Wie viele free-to-play Browserspiele eignet sich Big Bait am besten, um nebenbei zu spielen beziehungsweise mehrmals am Tag reinzuschauen. Lange Wartezeiten machen längeres Spielen am Stück schwierig. Insgesamt aber ist Big Bait durchaus eine Empfehlung wert, wenn ihr Wirtschaftssimulationen mögt.