Über zehn Millionen wagemutige Cartoon-Helden liefern sich im Shooter Battlefield Heroes actiongeladene Schlachten und kämpfen um die Flaggen gegnerischer Truppen. Auch wir haben uns auf die bunten Schlachtfelder des Free-2-Play Titels von Electronic Arts begeben und unser Glück auf eine knallharte Probe gestellt. Nahkampf-Angriffe, Granatenwürfe und hinterlistige Messer-Attacken gespickt mit lustigen Sounds und schicker Cartoon-Grafik inklusive!
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Battlefield Heroes Test: Bunte Comic-Soldaten in voller Fahrt
Armee der Royals oder Nationals?
In Battlefield Heroes stehen sich die Armee der Royals und die der Nationals gegenüber. Die Wahl der Fraktion wirkt sich nicht aufs Spiel selbst aus, doch die Royals wirken recht sympathisch und so steht die erste Entscheidung bereits fest. Beide Fraktionen kommen mit je drei Klassen daher, zur Wahl stehen Soldat, Kanonier und Kommando. Während ein Kanonier heftige Schläge einstecken kann, überzeugt die Kommando-Klasse mit hinterlistigen Angriffen. Der Soldat hingegen kontrolliert eher das Gefecht und unterstützt sein Team - das sagt uns zu, immerhin wollen wir auf dem Schlachtfeld auch den Überblick behalten. Somit ziehen wir mit unserem Soldaten in die Schlacht. Teint, Haarfarbe, Frisur und Gesichtsbehaarung individualisieren wir noch schnell, dann geht's aber auch schon richtig zur Sache - wir treten gegen Pappfiguren an!
Wir beginnen mit dem Tutorial. Nach einigen ersten Schritten zu Fuß ist es unsere Aufgabe, mit einem Auto und anschließend Panzer durch die Gegend zu düsen, schließlich drehen wir sogar einige Runden mit dem Flieger! Ganz nebenbei nieten wir einige gemeingefährliche Pappfiguren um, scheinbar sind wir für richtige Gegner noch nicht gut genug. Macht nichts, das Tutorial sind schnell geschafft und die Steuerung unseres Helden und der Vehikel kapiert. Mit dem Flugzeug hatten wir zwar unsere Startschwierigkeiten, doch mit etwas Übung ging auch das leicht von der Hand. Und von der Luft aus haben wir unsere Gegner immer gut im Blick, die Mühe zahlt sich früher oder später aus.
Auf in die Schlacht!
Endlich finden wir uns mitten auf dem Schlachtfeld wieder. Eine Überraschung ist der Spielmodus, der rein zufällig ausgewählt wurde. Der riesige "Jetzt spielen"-Button neben unserem Anfänger-Helden war einfach zu verlockend. So ist zunächst Capture the Flag angesagt, nicht gerade leicht für einen blutigen Anfänger. Ausgestattet mit zwei verschiedenen Waffen, einigen wenigen Granaten und haufenweise Pflastern, mit denen wir unsere Lebenspunkte tröpfchenweise wieder auffüllen, landen wir auf einer schicken Map und halten Ausschau nach der Flagge des gegnerischen Teams - kleine Hinweise sind behilflich und weisen uns den Weg. Kurz darauf nehmen uns erste Gegner ins Visier. Schnell verstecken wir uns hinter einem Haus und retten so noch unser Leben. Doch schon hat es der nächste auf uns abgesehen und pustet uns mit seinem Geschoss hoch in die Luft. Einige Meter über der Erdoberfläche zücken wir unseren Fallschirm und landen nahezu wohlbehalten wieder auf dem Boden. Realistisch? Keineswegs, auf unserem Konto sind noch einige Lebenspunkte übrig und auch so ist unser Hero trotz Schaden recht flink unterwegs. Und siehe da: Ein Mitglied unseres Teams hat die Flagge bereits an sich gerissen und wir ziehen noch lebendig vom Feld - ohne große Mühe oder andauernden Schusswechsel gehören wir zum Siegerteam. So leicht kann's gehen. Doch natürlich können wir im Free-2-Play Shooter auch selbst Modus und Karte wählen. 'Team-Deathmatch', 'Hero of the Hill' und 'Capture the Flag' stehen uns dabei neben 'Zufällig' zur Verfügung. Bei den Karten erwartet uns dann schon aber eine größere Auswahl.
Ob Showdown bei Sonnenuntergang, Küstenkampf, Alpenanschlag mit und ohne Winter, Strandscharmützel in der Nacht oder Buchenbucht in der Normalo-, Winter- oder Nachtversion - Die Auswahl kann sich sehen lassen. Bis wir jede Map genauer unter die Lupe und mit verschiedenen Spielmodi ausprobiert haben, kann schon viel Zeit vergehen. Besonders angetan hat es uns die neueste Map in Battlefield Heroes: Mondlandung - der virtuelle Krieg endet also nicht auf der Erde. Ausgestattet mit unserer Standardausrüstung erkunden wir den Mond und nutzen die Schwerelosigkeit zu unserem Vorteil. Kleine Hüpfer werden zu riesigen und hohen Sprüngen, so dass wir von oben das gegnerische Team besser im Blick haben und auf diese Weise zugleich Schüssen ausweichen.
Wieder zurück auf der Erde, versuchen wir beim 'Hero of the Hill' Modus auf der Map Alpenanschlag eine Rakete zu erobern. Gelingt uns das, verteidigen wir sie anschließend vor dem feindlichen Team. Reißt sich jedoch das gegnerische Team die Rakete wieder unter den Nagel, ist Schusswechsel garantiert. So vernichten wir die Diebe nach unendlich vielen Schüssen sogar aus weiter Entfernung, mit etwas Zielgenauigkeit und der richtigen Waffe geht das sogar recht zügig. Auch Feinde in unserer Nähe löschen wir per Kopf- oder Brustschuss aus und wenn mal ein Schuss daneben geht, macht es auch nichts - Munition ist schließlich immer vorhanden. Durch Ducken oder hohe Sprünge weichen wir den Gegenangriffen unserer Feinde aus und sparen einige Lebenspunkte ein. Auf jeder Map finden wir viele Versteckmöglichkeiten - erlischt also so langsam unser Lebenslicht, greifen wir unserem Helden mit einigen heilenden Hilfsmittelchen unter die Arme. Mit etwas Geschick und Teamwork sichern wir uns wieder die Kontrolle über die Rakete damit auch gleich den Sieg. Nach jedem Schusswechsel sehen wir in der Statistik, wie gut wir sind und wie viele Gegner wir ausgelöscht haben. Obwohl 'ausgelöscht' für Battlefield Heroes schon fast wieder zu hoch gegriffen wäre. Zwar sterben die Gegner, jedoch alles auf eine harmlose Art und Weise. Schlimmstenfalls kippen die Gegner in Cartoon-Manier dramatisch um und bleiben verrenkt im Weg liegen, einige Sekunden später tauchen sie an irgendeiner anderen Stelle wieder auf und mischen im Kampf mit. Auf Realismus wird in Battlefield Heroes nicht viel Wert gelegt, Witz und bunte Action stehen im Fokus.
Ein Todesfall kommt selten allein
Oft sind wir in Battlefield Heroes gestorben. Da bringen die kleinen Wundpflaster, die uns wieder ein wenig Leben einhauchen, wirklich nicht viel. Besser ist da schon die Kampfmedizin, mit der wir uns und Teamkameraden in unserer Nähe heilen. Das bringt unseren Helden schneller auf die Beine und das Spiel kann weitergehen. Allerdings ist die Kampfmedizin nicht immer rechtzeitig gezuckt. Gerade zu Beginn unserer Heldenkarriere in Battlefield Heroes sterben wir unzählige Male bei einem Match. Alles kein Problem, denn nach kurzer Wartezeit tauchen wir wieder auf der Map auf und unterstützen unser Team auch weiterhin tatkräftig - naja, zumindest bemühen wir uns. Einige Male nietet uns ein feiner Snob mit Papagei auf der Schulter um, auch verzweifeln wir anfangs an Gegnern mit Messern in der Hand, die uns aus dem Hinterhalt überraschen und uns mit wenigen Stichen umlegen. Pünktlich mit unserem Dahinscheiden steht unser Killer im Rampenlicht und vollführt seinen Abschiedsgruß. Umso besser für uns, rachsüchtig können wir uns nämlich wenige Sekunden später wieder persönlich auf ihn stürzen. Zur Not reicht natürlich auch ein anderes Mitglied seines Teams aus, hauptsache, wir kommen auch selbst mal zum Zug.
Zu Fuß, mit dem Panzer und per Luftweg
Zugegeben, die Schlachtfelder selbst sind von der Größe her recht überschaubar. Dennoch zieht sich mal der Weg, da bieten Panzer, die einfach mal am Wegesrand herumstehen und Fahrer erwarten, nicht nur eine willkommene Abwechslung, sondern auch einen enormen Schaden für jeden, der sich uns in den Weg stellt. Auch Autos werden in Battlefield Heroes gern genutzt, denn mit hohem Tempo lassen sich Gegner mit Leichtigkeit plattmachen. Dabei finden wir auch oft Beifahrer, die sich den Spaß nicht entgehen lassen möchten. Auf Flugzeuge treffen wir nicht ganz so häufig, trotzdem sind sie keine Seltenheit in Battlefield Heroes. So können wir uns einfach auf die Suche nach einem Fluggerät machen und durch die Luft düsen, um von dort aus Gegner auszulöschen.
Heldenpunkte für tapfere Heroes
Daneben erledigen wir Missionen unserer Wahl. Neben allgemeinen Aufgaben stellen wir unser Geschick auch bei Fahrzeug-, Eroberungs- oder Tagesmissionen auf die Probe. Dabei sollen wir beispielsweise eine bestimmte Anzahl an Gegnern erschießen oder mit einem Vehikel plattmachen. Während ein oder mehrere Aufträge aktiviert sind, geht das Spiel aber wie gewohnt weiter. Das heißt, wir wählen Map und Modus, betreten das Schlachtfeld und versuchen währenddessen, eine Mission abzuschließen. Auch wenn Battlefield Heroes unzählige Aufträge bietet, viel Abwechslung kommt dadurch leider nicht ins Spiel. Dafür freuen wir uns umso mehr über die kleinen Belohnungen. Einfache Schusswechsel sind natürlich nicht alles, worum es in Battlefield Heroes geht. Neben Erfahrungspunkten, mit denen wir in Battlefield Heroes im Level aufsteigen, sind auch unsere Fähigkeiten von Bedeutung. Als blutiger Anfänger überzeugen wir noch lange nicht mit gut ausgeprägten Fähigkeiten, doch je mehr Heldenpunkte wir im Spielverlauf einheimsen, desto mehr Fähigkeiten verbessern wir. Neben dem sechsten Sinn, Brandkugeln und Kampfmedizin motzen wir auch die Sprengladung oder Granatenflut auf. Verbessern wir Kampfmedizin zum Beispiel, heilen wir auch Teammitglieder in unserer Nähe und heimsen dafür Punkte ein.
Im Shop decken wir uns mit mächtigen Geschützen ein. Da ist die kleine Pistole Peters Prügel noch die harmlose Variante, denn zur Wahl stehen uns auch Über-Zerstörer, Jacks Wolkenmacher oder Bernhardts Flämmlämpchen. Die fiesen Geschosse gibt es natürlich nur gegen Premium, mit selbstverdientem Geld in Battlefield Heroes können wir uns lediglich die harmloseren Waffen leisten. Doch wer spart, der gewinnt: Mit dem nötigen Kleingeld, Valor Points, können wir uns bald auch Ferdis Superfettspritze, den M32 Granatwerfer oder Neroes Super-Nervenberuhiger leisten. Allerdings sind die Waffen zeitlich begrenzt. Kaufen wir den Super-Nervenberuhiger für 450 Valor Points, so steht uns die Pistole nur einen einzigen Tag zur Verfügung. Unbegrenzt erhalten wir diese Waffe nur gegen Play4Free-Funds, also die Premium-Währung. Damit kommen wir zwar in den Genuss verschiedener Waffen, doch ausgiebige Shoppingtouren gehen ganz schön ins Geld.
Braune Tasche der Schande trifft auf T-Rex
Ohne Accesoires geht in Battlefield Heroes nichts. Wer auf dem Schlachtfeld auffallen will, kleidet sich im Shop ein. Daher ist es nicht weiter verwunderlich, dass uns einige Helden mit Dino-Kopf, Helm des Bushido oder einer stylischen Captain-Mütze über den Weg laufen. Eine braune Tasche auf dem Kopf scheint im Moment im Trend zu sein. Schicke Accessoires gibt’s zudem auch für den Hals, Oberkörper, Füße oder Arme. Im Shop finden wir viel Schnickschnack, der uns haufenweise Geld aus dem Portemonnaie zieht, erst recht, wenn wir unserem Helden ein komplettes Outfit verpassen wollen. Auch hier gibt es keine Ausnahme: Jedes Kleidungsstück ist wieder zeitlich begrenzt, nichts also für Schnäppchenjäger. Daneben finden wir auch Widgets, die uns Vorteile bescheren. Ob Schraubenschlüssel, mit dem wir unsere Vehikel reparieren oder feuerfeste Unterwäsche, die doch ganz nützlich ist.
Schweißtreibende Aktivitäten: Tea Time und Robot Man in Action
Seltsam, unser Held gestikuliert im Gegensatz zu anderen Heroes so gut wie gar nicht. Mit einen Blick in den Shop ist das Rätsel schnell gelöst: Gestiken, also Emotes, gibt’s ebenfalls nur gegen Bares. Neben einem schnöden „Achtung!“, „Danke“, „TOOOOR“ oder „Steig ein“ finden wir dort auch einige ausgefallene Emotes, die wir so unserem schießwütigem Freund gar nicht zugetraut hätten. Unter anderem können wir uns den Robot Man kaufen, damit unser Cartoon-Held mitten auf dem Schlachtfeld eine flotte Sohle aufs Parkett legt. Allerdings können wir auch eine Teepause mit einplanen, seine Muskeln spielen lassen oder einfach mal den unsichtbaren Schweiß wegwischen. Kaum zu glauben, wir können uns sogar das „Lachen“ käuflich erwerben, auch wenn es eher einem Hustenanfall ähnelt. Die Entwickler haben sich hier viel einfallen lassen, leider sind die Emotes teils nur gegen Premium zu kaufen. Apropos Lachen: Während des Schusswechsels lassen die Helden so einige fragwürdige Geräusche von sich, die zwar für gute Stimmung, aber recht häufig auch für Stirnrunzeln auf dem Schlachtfeld sorgen. Doch dank der vielen lustigen Emotes und eigenartigen Accessoires sehen wir unseren Feind nicht immer nur als Feind, sondern einfach nur als witzige Cartoon-Figur … die uns nur Sekunden später die Rübe wegballert.
Battlefield Heroes Bewertung
- schicke Cartoon-Grafik
- witzige Emotes & (saisonale) Accessoires
- viele unterschiedliche Missionen
- zahlreiche Maps
- Autos & Flugzeuge stehen überall rum
- drei kostenfreie Helden-Slots
- Waffen zu Beginn nahezu unerschwinglich
- bei bestimmten Modi sinkt Map-Auswahl
- wenig Abwechslung nach langer Spielzeit
- teils sehr unrealistische Bewegungen
Wertung:
Grafik: 80 von 100
Einstieg/Handling: 80 von 100
Abwechslung/Spielspaß: 60 von 100
Sound: 75 von 100
Originalität: 70 von 100
Gesamtwertung: 73 von 100
Fazit
Battlefield Heroes ist ein spaßiger Shooter, der sich vor allem für alldiejenigen eignet, die nicht auf literweise Blut und herausquillende Gedärme stehen. Bunte Cartoon-Grafik, Sounds, lustige Emotes und Outfits sorgen für viel Humor auf dem Schlachtfeld und lockern das Shooter-Genre auf. Panzer- und Flugzeugfans kommen hier ebenso auf ihre Kosten wie Spieler, die lieber zu Fuß jede Ecke der Map erkunden oder gern zwischendurch mit dem Wagen durch die Gegend flitzen. Unterschiedliche Missionen sind zwar motivierend, bringen jedoch nur wenig Abwechslung ins Spiel. Battlefield Heroes besteht praktisch nur aus verschiedenen Spielmodi, die auf unterschiedlichen Maps gespielt werden. Das ist zwar ideal für den kurzen Zeitvertreib zwischendurch, doch auf Dauer wäre mehr Abwechslung im Spiel wünschenswert. Der Free-2-Play Titel hebt sich zumindest von vielen anderen Spielen dieses Genres ab und ist in jedem Fall einen Test wert.