Asterix und Obelix sind keine Unbekannten in der Medienbranche. Neben diversen Zeichentrickabenteuern und Realverfilmungen können die beiden mutigen Gallier auf eine beachtliche Anzahl von Spielumsetzungen zurücksehen, von den traditionellen Comics einmal abgesehen. Einen Bereich haben sie bislang jedoch außer Acht gelassen: das Browser- und Free-to-Play-Segment. Das hat sich jetzt geändert. Der österreichische Entwickler Sproing hat unter der Leitung der Deutschen Telekom nun das erste kostenlose Spiel in die Closed Beta geschickt. Die Chance haben wir uns natürlich nicht entgehen lassen. Wann hat man schon einmal die Gelegenheit, den Römern ordentlich die Kauleiste zu demolieren und das für lau?
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Asterix & Friends Vorschau: Liebevolle Comic-Adaption mit komplexer Wirtschaft
Der ganze Browser ist besetzt...der ganze?
Wir befinden uns im Jahre 50 v. Chr. Ganz Gallien ist von den Römern besetzt ...Ganz Gallien? Nein! Ein von unbeugsamen Galliern bevölkertes Dorf hört nicht auf, dem Eindringling Widerstand zu leisten. Und das Leben ist nicht leicht für die römischen Legionäre, die als Besatzung in den befestigten Lagern Babaorum, Aquarium, Laudanum und Kleinbonum liegen... Kenner wissen, so fängt jede Asterix-Geschichte an. Das ist im Browsergame Asterix & Friends ein wenig anders, denn obwohl die Deutsche Telekom die offizielle Lizenz für den kleinen Gallier und seine Freunde besitzt, erleben wir eine etwas andere Handlung. Zwar sind die Römer immer noch in Gallien eingefallen, aber das Geschehen findet in einem anderen Dorf statt, das von uns zunächst wieder aufgebaut werden muss. Asterix, Obelix und andere bekannte Charaktere statten uns hin und wieder einen Besuch ab, um uns gegen das römische Imperium zu unterstützen.
Klicken ohne Ende, aber mit Charme
Bei Asterix & Friends handelt es sich um ein Aufbaustrategiespiel mit eingestreuten Kampfelementen. Unser vorrangiges Ziel besteht darin, unser Dorf zu einer uneinnehmbaren Festung auszubauen und den Römern das Fürchten zu lehren. Aber, oh je, unser Dorf ist zu Spielbeginn komplett zerstört und an einen Angriff auf die Römer ist kaum zu denken. Wir werden also wohl oder übel in Form des rothaarigen Galliers Rumklix (der Name ist Programm!) die Ärmel hochkrempeln und Stein für Stein alles mühsam wieder aufbauen müssen. Das Browserspiel orientiert sich dabei an genretypischen Standards. Um die verschiedenen Häuser und Produktionsstätten aufzubauen, benötigen wir Ressourcen. Das sind in der Anfangszeit besonders Stroh, Holz und Steine. Allerdings spielt die Nahrungsaufnahme eine ebenso große Rolle. Für jede Aktion, die Rumklix für uns ausführt, verbraucht er Nahrung. Sind alle Speisen aufgebraucht, haben wir drei Möglichkeiten den Gallier wieder mit Energie zu versorgen. Entweder erlegen wir ein paar Wildschweine, gehen Fischen oder warten auf die von uns errichtete Dorffarm, die in regelmäßigen Abständen Nahrung ausspuckt.
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Überraschend komplexes Wirtschaftssystem
Nach und nach bauen wir mit unseren gesammelten Ressourcen eine Schreinerei, einen Steinmetz, eine Schmiede oder auch eine Gerberei. Dann können wir aus den Grundzutaten weitere und vor allem wertvollere Dinge produzieren. In der Gerberei verarbeiten wir zum Beispiel Wildschweinhäute zu Leder und können dieses wiederum weiter benutzen, um Gürtel oder Bänder zu fertigen. Auf diese Weise entsteht mit der Zeit ein überraschend komplexer Wirtschaftskreislauf. Zudem zieht unsere aufblühende Wirtschaft natürlich weitere Charaktere in unser Dorf. Schnell verfügen wir über einen Häuptling mit dem klangvollen Namen Demokratix oder der Dorfältesten Gerontologix zieht bei uns ein. Sogar Asterix und Obelix statten uns immer wieder einen Besuch ab. Diese Charaktere sind es auch, die uns die diversen Quests im Spiel geben. Die Aufgaben klingen dabei im ersten Moment nicht sonderlich schwierig. Wir sollen zum Beispiel bestimmte Gebäude bauen oder ausgewählte Ressourcen einsammeln, aber bislang haben wir kein Wort über die auf der Karte verteilten Römer verloren. Diese Störenfriede blockieren verschiedene Bereiche, die für die eine oder andere Aufgabe jedoch unerlässlich sind.
Jetzt gibt's eins auf die Römer-Mütze
Hauen wir den Römern ein paar Dellen in die schnieke Rüstung! Das geht einfacher als gedacht. Fix auf eine Einheit oder ein Lager der Invasoren geklickt, unsere Kämpfer ausgewählt und schon beginnt die Prügelei. Eine vorherige Prognose zeigt uns, wie die Chancen auf einen Sieg stehen. Je nachdem ob wir unsere Gallier vorher trainiert oder mit Waffen ausgestattet haben, sind diese natürlich unterschiedlich stark. Allerdings bedarf das Kampfsystem noch ein wenig Feintuning. Verlieren wir, wird uns Energie abgezogen, den Römern hingegen nicht. Das zieht die Kämpfe unnötig in die Länge und kann durchaus für Frustmomente sorgen. Helfen uns allerdings Asterix und Obelix, ist der Kampf schon so gut wie gewonnen. Ab und an greift von außen eine ganze Legion an. Am besten besiegen wir diese zusammen mit Freunden, denn eine solche Auseinandersetzung ist von einem ganz anderen Kaliber. Eine Schlacht reicht dafür keineswegs aus. Sollten wir diese nicht in der vorgegeben Zeit besiegen, sind alle Patrouillen auf der Karte wieder da. Zusammen in den Krieg zu ziehen, ist nicht die einzige Möglichkeit, mit Freunden zu interagieren. Wir können den Fortschritt anderer Dörfer ansehen sowie Nachrichten und Geschenke senden. Besonders wenn bestimmte Ressourcen für die Erfüllung einiger Quests fehlen, ist das von Vorteil.
Comic-Atmosphäre im Browser
Die Grafik fängt den Charme der Comics und Zeichentrickfilme erstaunlich gut ein. Das gesamte Spiel sieht aus wie gemalt. Besonders die kleinen Gallier stechen aus der Comicgrafik hervor und überzeugen mit witzigen Animationen. Schade nur, dass diese sich relativ häufig wiederholen. Zudem könnten die Kämpfe etwas spektakulärer inszeniert sein, anstatt nur eine Staubwolke mit lustigen Kommentaren zu zeigen. Aber sonst kann das Spiel mit vielen kleinen Details punkten. Die Items, die Umgebung und das Menü sehen so aus, wie es sich Uderzo und Goscinny wünschen würden. Passend dazu untermalen die Geräusche die Optik und erzeugen eine authentische Atmosphäre des Asterix-Universums. Nur bei der Musik muss Entwickler Sproing noch ein wenig nachbessern. Eine Melodie reicht nicht aus, um längerfristig zu unterhalten. Da stellen wir den Ton lieber ganz aus.
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Einschätzung:
Asterix & Friends überrascht positiv. Wir haben eigentlich nur eine weitere Lizenzausschlachtung mit drögem Gameplay erwartet. Stattdessen ist das browserbasierte Strategiespiel überraschend komplex und mit einem vielschichtigen Wirtschaftskreislauf ausgestattet. Was uns besonders überrascht hat, sind die liebevolle Gestaltung der Optik und der enorm hohe Wiedererkennungswert vieler Gegenstände. Wer die Filme gesehen oder Comics gelesen hat, wird um das eine oder andere Schmunzeln nicht herumkommen. Zumal das Browserspiel in der deutschen Version einen ähnlichen Humor aufweist. Allerdings muss die Balance des Spiels noch dringend angepasst werden. Manchmal wartet man zu lange auf neue Nahrung oder die Römer erscheinen zu schnell wieder auf der Bildfläche. Ebenso ist es bislang nicht möglich, an Premiumwährung zu gelangen. Zum Glück befindet sich das Spiel noch in der Closed Beta, es bleibt also noch genügend Zeit.