Im Januar hat Amazon Games zahlreiche Bot-Accounts gebannt. Blöd nur, dass es auch viele Unschuldige erwischt hat.
Bot-Bannwelle mit Kollateralschäden
Dass Lost Ark ein Problem mit Bots hat, ist nichts Neues. Seit Release sind die computergesteuerten Charaktere, die einfach nur zum Goldfarmen gedacht sind, eine Plage in dem kostenlosen MMORPG. Publisher Amazon Games, der für die westliche Version verantwortlich ist, hat bereits einen Monat nach dem Release mehr als eine Million Accounts gebannt, womit der Kampf aber noch lange nicht vorbei gewesen ist. Erst diesen Monat gab es wieder eine große Bannwelle. Dabei habe man “neue und höchst effektive Taktiken” angewendet, um Bots zu identifizieren und aus dem Spiel zu schmeißen.
Tja, diese “höchst effektiven Taktiken” haben sich jedoch nicht als durchgehend erfolgreich herausgestellt. Nicht, weil zu wenige Bot-Accounts gebannt wurden, sondern es auch Spieler erwischt hat, die nichts verbrochen haben. Gut, vielleicht betrachtet es Amazon Games als Frevel, dass sie sich schon eine ganze Weile nicht mehr in Lost Ark eingeloggt haben?
Tatsächlich haben diverse Leute einen Bann kassiert, die Arkesia bereits länger keinen Besuch mehr abgestattet haben. Dazu reicht ein Blick in die Nutzerrezensionen auf Steam. Der deutsche User MeshMaster zum Beispiel berichtet, Lost Ark “vielleicht zehn Stunden” gespielt und danach deinstalliert zu haben. Monate nach seinem letzten Login sei er nun gebannt worden. “Ich warne jeden, dieses Spiel zu installieren!”, schreibt er. Solche Reviews haben dazu geführt, dass die kürzlichen Rezensionen von Lost Ark (über 4600 Stück) bei einem “Größtenteils negativ” stehen (insgesamt ist das Spiel aber nach wie vor “größtenteils positiv” bewertet).
“Wo ist nun das Problem, wenn die Leute Lost Ark eh nicht mehr spielen möchten?”, mögt ihr fragen. Ganz einfach: So ein Bann wird im Steam-Profil vermerkt und das öffentlich, damit andere Nutzer darauf aufmerksam gemacht werden, dass sie es mit einem Cheater zu tun haben. Nur in diesem Fall handelt es sich ja gar nicht um Cheater. Amazon Games hat den Fehler bemerkt und mittlerweile seien auch alle unrechtmäßigen Banns rückgängig gemacht worden. Sollte jemand noch Probleme haben, möge man sich an den Kundendienst wenden.