Wilde Rumballerei im Browser. Mit Offensive Combat bringt U4iA Games, ein Studio, in dem unter anderem ehemalige Entwickler von Activision, Sony und Microsoft arbeiten, einen First Person Shooter als Browsergame heraus. Offensive Combat befindet sich derzeit noch in der offenen Testphase und wurde mit allerlei witzigen Features beworben. Von Gummihühnern, die als Schusswaffen dienen bis hin zu Helden im Hawaii-Hemd oder ulkigem Bananenkostüm. Das allein ist schon Grund genug für uns, auch selbst in eine heiße Bananenschale zu schlüpfen und uns die Maps des Comic-Shooters einmal genauer anzusehen.
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Offensive Combat Test: Blaue Esel, blonde Cheerleader – Tierisch heißer Schusswechsel
Harte Schießerei mit Blechviechern
Das Browsergame läuft auf Basis des Unity Web Players direkt im Browser. Einmal das Plugin heruntergeladen, kann’s direkt losgehen. Gleich zu Beginn werden wir mit einem kleinen Tanz vom Bananenmann willkommen geheißen:
Bevor wir hier überhaupt richtig durchstarten können, machen wir zwangsweise mit Daily Rewards Bekanntschaft, die uns Coins versprechen. Tja und schon sind wir auf uns allein gestellt. Wir sehen unseren Charakter, Waffen und andere Möglichkeiten sowie den 'Quick Play'- und 'Custom Game'-Button. Anfangs ist unser Charakter eher spärlich ausgestattet. Mit einem Green-Bot-Roboterkopf und einer Waffe, die wirklich nicht der Rede wert ist, stürzen wir uns auch gleich ins Getümmel. Modus und Map auswählen? Nicht mit uns, wir lassen uns lieber zunächst überraschen und schauen, wohin uns die erste Reise in Offensive Combat führt. Quick Play! Schon finden wir uns auf der ersten Map wieder, jagen einige Feinde und, nunja, sterben. Beinahe im Sekundentakt.
Viele Modi, viele Maps
Tutorial in Offensive Combat? Fehlanzeige. So sehr vermissen wir aber eine Anleitung auch nicht, sind doch Steuerung und Spielprinzip gut aus anderen First-Person-Shootern bekannt. Unseren Rekordhalter im Sterben steuern wir per WASD über die Map, springen mit der Leertaste, wechseln die Waffen per Mausrad und schießen, indem wir klicken. Keine große Kunst also, auch für diejenigen, die nur wenige Erfahrungen mit Shootern am PC gesammelt haben. Dennoch: Nach unserem zehnten Dahinscheiden entscheiden wir uns doch lieber dafür, Maps und Modi selbst auszuwählen und langsamer an die Sache heranzugehen. Mit einem Klick auf 'Custom Game' wählen wir einen von sieben Spielmodi aus. Von Capture the Flag, Capture Point und Team Deathmatch versuchen wir uns auch beim Free For All (alles töten, was sich bewegt) und Elimination (ganz ohne Respawn!).
Modi
Maps
Free for All
Probetown
Team Deathmath
Trigger Mortis
Capture the Flag
Dissinformation
Capture Point
Dry Run
Hardcore
Ghetto Blaster
Elimination
Hydropwnic
Annihilator
Disasteroids
Painhouse
Shortest Yard
Auch bei den Maps finden wir eine große Auswahl vor. Von Trigger Mortis, einem Friedhof-Setting, über Probetown, gespickt mit Ufos und anderen Kuriositäten, bis hin zu den übrigen Maps mit engen Gassen, unzähligen Containern und anderen Hindernissen.
Team Deathmatch auf dem Friedhof
Auf den ersten Blick sehen die Maps im Comic-Look zwar schick aus. Auf detaillierte Grafiken müssen wir aber schon verzichten. Auf den Maps finden wir unzählige Versteckmöglichkeiten, Sprungelemente und vieles mehr, sodass wir unseren Gegner im Gefecht auch mal aus dem Hinterhalt überraschen, aus der Luft aus beschießen oder nur geschickt Schüssen ausweichen. Es lohnt sich, in Offensive Combat auf die Gegebenheiten einzelner Maps zu achten. Hohe Punkte sind besonders begehrt, denn aus der Ferne haben wir die Feinde schnell im Visier.
Dabei findet jeder Spieler eine Lieblingskarte. Uns hat es unter anderem Trigger Mortis angetan. Die düstere Atmosphäre kommt hier sehr gut rüber, Geister steigen plötzlich aus dem Boden und an der nächsten Ecke fallen wir mal ins Grab oder sprinten schnurstracks durch ein Kerzenmeer. Auch die Map Ghetto Blaster hat es in sich. Eine recht zerstörte Stadt finden wir dort vor, mit unzähligen leeren Häusern, die wir betreten dürfen und überall finden wir Nützliches. Über die Maps flitzt es sich gut, die Größe ist überschaubar. Schade nur, dass sich auf der Karte selbst kaum etwas zerstören lässt. Autoscheiben zerschießen, Löcher in die Häuserwand jagen oder Kisten zerballern? Eigentlich nicht zu viel verlangt, in diesem Fall ist es aber nicht möglich. Während der ganzen Aktionen im Shooter erhalten wir Skill Punkte, die wir für Fähigkeiten unserer Wahl einsetzen. Unter anderem stehen uns Ninja Skills zur Verfügung, bei denen unsere Schritte kaum zu hören sind, schnelleres Sprinten und zügigeres Fortbewegen beim Zielen.
Für jeden Kill erhalten wir Erfahrungspunkte und finden über den Leichen auch Coins, die wir anschließend im Shop auf den Kopf hauen können.
Cheerleader versus Esel - Die Optik macht's!
Apropos Kopf: So ein Roboterschädel bringt’s einfach nicht. Nachdem wir uns im Shop ein wenig umgesehen haben, finden wir schon schickere Accessoires für unseren Helden. Cheerleader, Esel, Elefant, Trollface, Zombie oder Mumie - jedem Geschmack das passende Zuhause fürs Hirn. Zu jedem Kopf finden wir auch ein Outfit, manche schalten wir mit höherer Levelstufe frei, manche hingegen gibt's nur gegen Premium. Bei den Köpfen und Oberteilen finden aber auch Spieler, die kein Geld investieren möchten, eine große Auswahl vor. Außergewöhnliche Helden fallen auf dem Schlachtfeld sofort ins Auge. Nur zu gern lassen wir es so richtig krachen und nieten mit gezielten Schüssen Gegner in besonders schrillen Outfits um. Das macht auch den Reiz und Humor von Offensive Combat aus.
Ähnlich verhält es sich bei den Waffen. Da sind Granaten, fette Pistolen und Maschinengewehre noch eher uninteressant, schaut man sich den Bereich mit den besonderen Waffen zum Mieten oder Kaufen im Shop an. Im Nahkampf holt der eine oder andere Gegner eben auch mal ein Gummihuhn, Papageien, Würstchen, Boxhandschuhe oder bunte Lollis raus. Ansonsten ist der Shop gut ausgestattet mit einigen Consumables, Items also, die wir jederzeit einsetzen können, je nachdem, wie unser Vorrat aktuell aussieht. So decken wir uns zu akzeptablen Preisen mit Gesundheitsaufpeppern oder beispielsweise dem UAV Support ein, mit dem wir alle unsere Feinde auf der Minimap sehen.
Pupsende Esel mit Gangman Style
Was wäre ein lustiger Shooter ohne witzige PWNs, tolle Animationen also, mit denen wir uns über den Kill nochmal so richtig freuen können. Und da geht Offensive Combat mit der Zeit. Wer Psy mit seinem Gangman Style nicht mehr sehen kann, dem kann man's nun wirklich nicht verübeln. Doch wenn ein blauer Esel seine tollen Moves für schlappe 3.200 Coins ausführt, lohnt es sich doch, einmal genauer hinzusehen. Wem das zu abgefahren ist, der darf sich Blähungen widmen - von Achselfurz bis hin zu…einem echten Pups.
Offensive Combat Bewertung
- Schicke Grafik im Browser...
- Vielfältige Maps und Modi...
- Lustige Waffen, PWNs
- Intuitive Steuerung
- Für eine kurzzeitige Ballerei geeignet
- Ausgefallene Individualisierungsmöglichkeiten
- ... aber wenig Details und keine zerstörbare Umgebung
- ... aber aktuell noch zu wenige Spieler
- Missionen würden für Abwechslung sorgen
- Anfänger sind besonders leichtes Kanonenfutter
- Kein Tutorial
Wertung nach mehreren Spielstunden:
Grafik: 78 von 100
Sound: 70 von 100
Abwechslung/Spielspaß: 73 von 100
Einstieg/Handling: 75 von 100
Originalität: 65 von 100
Gesamtwertung: 72 von 100
Fazit
Wer in Offensive Combat wirklich erfolgreich sein will, muss ordentlich ranklotzen, Gegner killen und Coins sammeln. Wer mit einigen Todesfällen auf dem eigenen Spielerkonto aber leben kann, wird in Offensive Combat von Anfang an Spaß haben, denn für ein paar Schießrunden zwischendurch ist der First Person Shooter bestens geeignet. Mit außergewöhnlichen Waffen und lustigen PWNs killt es sich auf den unterschiedlichen Maps besonders gern. Einmal von den Gestaltungsmöglichkeiten des eigenen Charakters abgesehen, bietet das Spiel aber keine völlig neue Erfahrung. Viel eher erinnert der Shooter an Electronic Arts‘ Battlefield Heroes. Zwar ist es schön, Maps und Modi direkt auswählen zu können, wenn wir aber in einem Match einfach auf keine anderen Spieler treffen, macht die ganze Aktion keinen Sinn - und Spaß erst recht nicht. Da sich Offensive Combat noch in der Open Beta befindet, gibt es noch einige Elemente, die fehlen. Unter anderem sind ein Clanfeature und Turniermöglichkeiten in Arbeit. Vielleicht finden bis dahin auch weitere Spieler den Weg zum FPS, damit es auch auf der Map im Modus unserer Wahl jederzeit zum Schusswechsel kommt.