Am vergangenen Wochenende fanden zum ersten Mal die The Game Awards statt. Nachdem sich Spike TV 2014 nach zehn Jahren mit den VGX aus dem Geschäft der Preisverleihungen zurückgezogen hat, war lange Zeit offen, ob es überhaupt wieder eine Show dieser Art geben wird. Die online-orientierten VGX konnten die hohen Erwartungen nämlich kaum erfüllen und wirkten über weite Strecken sehr unbeholfen. Zum Glück ist der kanadische Videospieljournalist und Moderator Geoff Keighley in diese Bresche gesprungen, hat auf eigene Kosten The Game Awards finanziert und auf die Beine gestellt. Er will damit nichts Geringeres erreichen, als einen Oscar für Videospiele zu etablieren. Ein äußerst ambitioniertes Projekt, wenn man bedenkt, wie viele Awards jedes Jahr von unzähligen Webseiten und Videoportalen verliehen werden. Allerdings hat Keighley einen großen Vorteil, er ist in der Branche unglaublich gut vernetzt. So konnte er für den Beirat der The Game Awards auch so ziemlich jedes großes Unternehmen gewinnen, das in dieser Industrie etwas zu sagen hat. Auch die internationale Jury, die schlussendlich die Nominierten und Gewinner kürt, liest sich wie ein Who-is-Who der Branche.
The Game Awards 2014 | Die Gewinner
Selbstverständlich sollen bei so einer Veranstaltung die Spiele im Vordergrund stehen. Aber eine solche Show ist für die zahlreichen Hersteller immer eine gute Gelegenheit, neue Produkte vorzustellen oder einen tieferen Einblick in verschiedene Spiele zu gewähren. So gab es während des rund dreistündigen Spektakels zahlreiche Weltpremieren zu sehen, die zwischen den Preisverleihungen immer wieder eingespielt wurden. Geoff Keighley hat dabei eine gute Mischung gefunden, Preise zu übergeben, Laudatoren zu begrüßen und Trailer zu Spielen zu zeigen. So wurden viele kleine Preise einfach so an die jeweiligen Gewinner ausgehändigt und nur die großen Absahner mit einer Laudatio bedacht. Am Ende gab es zudem noch einen Auftritt der Band Imagine Dragons, die einige Lieder von The Legend of Zelda und ihren Hit "It’s Time" zum Besten gaben und dabei von Nintendo-Komponist Koji Kondo begleitet wurden.
The Game Awards sorgten durchaus für die eine oder andere Überraschung, denn nicht nur die üblichen Verdächtigen konnten ordentlich abräumen, sondern vor allem die vermeintlich kleinen Titel und Indie-Projekte machten auf sich aufmerksam. Unter anderem gewann Hearthstone den Preis für das beste Mobile Game und setzte sich damit gegen Spiele wie Super Smash Bros. durch. Ubisofts Downloadgame Valiant Hearts: The Great War konnte gleich zwei Preise einheimsen, einmal für die Kategorie "Games for Change" und für "Best Narrative". Bestes Spiel des Jahres wurde übrigens Dragon Age: Inquisition von Electronic Arts. Außerdem gab es für die Gründer des legendären Studios Sierra On-Line den Ehrenpreis des Abends.
Habt ihr die Show gesehen? Wenn ja, wie hat es euch gefallen?