Zoo 2: Animal Park entpuppt sich im Test als kurzweiliges Aufbauspiel mit schicker Optik, das aber nicht fehlerfrei ist.
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Test: So macht Zooaufbau Spaß
Als Kind ist man doch unheimlich gerne in den Zoo gegangen. Es gehörte mit zum Schönsten, wenn am Wochenende hieß: "Lasst uns in den Tierpark fahren!" Sich Kreaturen anzuschauen, die entweder faszinierend oder auch einfach nur niedlich und außerhalb von Zoos in Deutschland nicht anzutreffen sind, war im jungen Alter etwas ganz Besonderes. Heute hat ein Zoobesuch vielleicht nicht mehr diese "Magie", ein freudiges Ereignis ist er trotzdem noch. Mindestens genauso gerne erschaffen wir von Browsergames.de aber auch unsere eigenen Tierparks. Und mit Zoo 2: Animal Park gibt es eine wunderbare Möglichkeit dazu.
Wir erben einen Zoo
2011 konnten wir im Kino Matt Damon im Film "Wir kaufen einen Zoo" dabei zusehen, wie er einen Privatzoo kauft und versucht, ihn zu einem wirtschaftlich rentablen Unternehmen zu machen. In Zoo 2: Animal Park habt ihr das gleiche Ziel, allerdings müsst ihr nicht erst viel Geld ausgeben, um überhaupt in den Besitz des Parks zu gelangen. Letzteres passiert quasi automatisch, denn eure Tante Trude, die vorherige Besitzerin, ist verstorben und hat euch ihr Lebenswerk vermacht.
Blöderweise hat der Zoo seine besten Tage lange hinter sich gelassen. Wenn ihr Zoo 2: Animal Park zum ersten Mal startet, gibt es nur sehr wenige Tiere, die Gehege sind spartanisch ausgestattet sowie verschmutzt und Besucher sind weit und breit nicht zu sehen. Ja, hier erwartet euch eine Menge Arbeit. Zudem sitzt euch noch der Bürgermeister im Nacken, der verlangt, dass der Zoo schnell wieder Gewinn macht, da er ihn ansonsten schließen lassen würde. Schließlich könnte man derselben Stelle auch ein ertragreiches Einkaufszentrum errichten.
Entspannt und motivierend
Eure Aufgabe ist also klar: Bringt den Zoo wieder auf Vordermann, damit reichlich Besucher kommen, die viel Geld mitbringen! Ihr müsst euch dabei keine Sorgen darüber machen, dass euch Zoo 2: Animal Park direkt zu Beginn unter Druck setzt. Das kostenlose Aufbauspiel nimmt euch erst mal an die Hand und bringt euch im Tutorial alles Wichtige bei. Generell ist es, wie es sich für das Genre gehört, ein Titel der entspannten Sorte. Hier bereiten euch keine Zeitlimits oder andere Dinge Stress. Stattdessen baut ihr ganz in Ruhe euren virtuellen Zoo auf.
Am Anfang sind eure Möglichkeiten noch stark limitiert. Die meisten der zig Tierarten und Bauoptionen müsst ihr erst mal freischalten. Dazu ist es wichtig, im Level aufzusteigen. Klar, ein modernes Online-Spiel kommt ohne so ein System schlicht nicht aus, also gibt es so was auch in Zoo 2: Animal Park. Alle Aktionen im Spiel bringen euch Erfahrungspunkte ein. Allein deshalb ist es also sinnvoll, zum Beispiel die Gehege regelmäßig sauberzumachen und euren Tieren frisches Futter zu servieren. Klar, ihr wollt natürlich auch, dass es euren Schützlingen gut geht. Aber wenn ihr für diese Tätigkeiten auch noch mit EP belohnt werdet, die euch im Level aufsteigen lassen, wodurch ihr wiederum neue Tiere, Gebäude, Dekorationen und Co freischaltet, dann macht ihr das alles sicherlich doppelt so gerne.
Tatsächlich ist aus spielerischer Sicht das Levelsystem der einzige wirkliche Grund, die Gehege und die Blumenbeete am Wegesrand zu pflegen oder mit euren Tieren zu spielen (indem ihr per Mausklicks einen Ball durch ihre Gehege hüpfen lasst). Diese sehr simplen Minispiele, wenn man sie überhaupt als solche bezeichnen mag, machen nämlich nicht wirklich Spaß, nerven auf Dauer sogar ziemlich. Zugegeben, sie fressen nicht viel Zeit. Nach ein paar Sekunden ist ein Gehege komplett sauber und ihr streicht eure EP-Belohnung ein. Trotzdem fühlt sich das nach einer Weile wie Beschäftigungstherapie an, auf die wir gerne verzichten. Wie gut, dass ihr ab Level 7 Mitarbeiter einstellen könnt, die diese regelmäßigen Jobs für euch übernehmen!
Großes Tierrepertoire mit einem Haken
Die Stars von Zoo 2: Animal Park sind natürlich die Tiere. Die Anzahl an unterschiedlichen Arten, aufgeteilt auf sieben Biome, kann sich sehen lassen. Von kleinen Häschen über Pferde und Schweine, Schildkröten und Kängurus, Pavianen und Alpakas bis hin zu Anakondas und Panthern ist alles dabei, was das Herz begehrt. Dank regelmäßiger Updates kommen zudem immer wieder neue Gattungen hinzu.
Die Sache hat jedoch einen Haken: Nicht alle Tiere lassen sich erspielen. Ein paar Arten bekommt ihr nur, wenn ihr Diamanten investiert. Und ihr könnt es euch sicherlich denken: Die virtuellen Edelsteine sind die Premiumwährung in Zoo 2: Animal Park, die ihr fast nur für echtes Geld bekommt. Hätte sich die Monetarisierung auf EP-Boosts und vielleicht ein paar dekorative Gegenstände beschränkt, hätten wir keinen Grund zum Meckern, immerhin ist die Wirtschaftssimulation ein Free-to-Play-Spiel und muss sich ja irgendwie refinanzieren. Aber dass ihr ausgerechnet für einen Teil des Herzstücks des Spiels zur Kasse gebeten werdet, ist nicht erfreulich.
(Zu) nah am Geschehen
Wo wir gerade bei den Kritikpunkten sind: Mit der Steuerung sind wir nicht ganz zufrieden. Keine Bange, die Bedienung mit der Maus funktioniert bei Zoo 2: Animal Park genauso gut wie bei vielen anderen Aufbauspielen. Dank 3D-Engine lässt sich die Kamera zudem drehen, wenn auch nicht stufenlos. Sehr praktisch ist zudem die Drag-&-Drop-Funktion. Ihr wollt ein Gehege errichten oder ein Tier in ein solches hineinsetzen? Dann zieht es einfach mit dem Mauszeiger vom Inventar in die Spielwelt!
Problematisch ist aus unserer Sicht die niedrige Zoomstufe. Die Kamera klebt dadurch konstant zu nah am Geschehen. Je größer euer Tierpark wird, desto unübersichtlicher wird er. Zudem nervt dann das ständige Hin- und Herfliegen, einfach weil die Kamera immer nur einen Bruchteil eures Zoos einfangen kann. Hinzu kommen die für die Browser-Version sehr großen Menüleisten und Icons, die einiges an Sicht nehmen. Hier ist die Mobile-Herkunft von Zoo 2: Animal Park deutlich zu spüren.
Spielen, wo man will
Apropos Mobile: Das Zoospiel ist ein Cross-Plattform-Titel. Das bedeutet, ihr könnt es sowohl im Browser am PC als auch auf eurem Mobilgerät spielen, braucht dafür nur einen Account und greift auf beiden Systemen auf ein und denselben Spielstand zu. Das ist ungemein praktisch. Ihr zockt daheim am Rechner und wenn ihr anschließend zu einem Termin oder wohin auch immer mit Bus oder Bahn müsst (und auf der Fahrt Netzempfang habt), könnt ihr einfach auf eurem Smartphone da weiterspielen, wo ihr zuvor aufgehört habt.
Das ist aber nicht der einzige technische Aspekt, der uns an Zoo 2: Animal Park gut gefällt. Das Spiel sieht grafisch für einen Titel, der im Browser läuft, wirklich gut aus. 3D-Grafik ist auch heute noch für Browsergames nicht selbstverständlich. Klar, mit aktuellen Download-Spielen kann die Optik nicht mithalten, dafür ist sie zu grob, zu simpel. Aber dank des charmanten Comiclooks von Zoo 2: Animal Park ist das nicht dramatisch und aufgrund der niedlich animierten Tiere wirkt euer digitaler Tierpark richtig lebendig. Die Musikuntermalung und die Soundeffekte tragen ihren Teil zur gelungenen Wohlfühlatmosphäre bei. Es ist einfach herrlich, dem Treiben im eigenen Zoo zuzusehen.
Fazit
Dass ihr euch nicht alle Tiere in Zoo 2: Animal Park erspielen könnt, ist sehr schade und das größte Manko des Aufbauspiels. Hier hätte sich Publisher upjers gerne etwas zurückhalten können, was die Monetarisierung des Online-Spiels betrifft. Die viel zu nah herangezoomte Kamera und die nervigen Minispiele sind im Vergleich dazu eher ein kleine Problemchen. Ansonsten macht Zoo 2 aber einen hervorragenden Eindruck. Die Technik ist für ein Browsergame wirklich gut, der Cross-Plattform-Support eine richtig tolle Sache und es macht einfach sehr viel Spaß, den eigenen Tierpark aufzubauen und dabei zuzusehen, wie nicht nur der eigene Level immer weiter steigt, sondern auch nach und nach mehr Besucher in den Zoo strömen. Zoofans sollten hier also unbedingt einen Blick riskieren.
- Knuffige Grafik
- Großer Umfang
- Levelsystem sehr motivierend
- Viele unterschiedliche Tiere,...
- ...manche aber nur als Premiuminhalt
- Kamera nicht ideal
- Nervige Minispiele